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Engagierte Stadt

So geht Ehrenamt

Engagierte Stadt

Mehr als zwei Jahre Corona-Pandemie: Das hat vielen Vereinen in Rösrath nicht gutgetan. Manche Vereinsadresse ist nicht mehr erreichbar, Mitglieder treten aus, Vorstände wackeln. Auch die finanzielle Situation ist nicht immer rosig, da Straßenfeste und andere Veranstaltungen zwei Jahre lang kaum oder gar nicht stattfanden, zugleich aber eine wichtige Einnahmequelle für die Vereine sind. »Immer wieder kommen Anfragen, ob wir nicht jemanden wissen, der sich engagieren möchte«, so Eva Richter, Ehrenamtskoordinatorin der Engagierten Stadt Rösrath.

So sucht beispielsweise der Ökumenische Hospizdienst Rösrath aktuell nach Menschen, die sich im Vorstand engagieren möchten, der Verein zur Förderung der Kirchen­musik in der evangelischen Gemeinde braucht einen neuen Schatzmeister, die Taschengeldbörse sucht nach Jugendlichen, die sich ehrenamtlich engagieren, die Rösrather Tafel benötigt dringend Fahrer.

Die Engagierte Stadt bekomme zwar auch Angebote von Menschen, die ein Ehrenamt ausüben möchten, die Nachfrage der Vereine über­wiege derzeit jedoch. »Für unsere Stadtgesellschaft ist ein funktionierendes Vereinsleben aber essenziell – egal ob im sozialen, künstlerischen oder sportlichen Bereich. Und wir als Rösratherinnen und Rösrather haben es ein Stück weit selbst in der Hand, das Miteinander in unserer Stadt zu stärken«, lädt Richter dazu ein, Kontakt zu den Ehrenamtskoordinatorinnen aufzunehmen.

Neben der Engagierten Stadt gibt es noch weitere Ansprech­partner, Bettina Thiemeyer koordiniert das Ehrenamt für die katholische Kirche, Jutta Renner für die evange­lische Kirche und Elke Günzel ist Ehrenamtsbeauftragte der Stadt Rösrath. »Wir arbeiten eng zusammen und werden auf den Straßenfesten in Rösrath und Hoffnungsthal auch unsere gemeinsame Postkarte ‚Ehrensache‘ verteilen – dort stehen alle Kontakte auf einen Blick.«

Die Engagierte Stadt setzt da­rüber hinaus auch eigene Akzente. So veranstaltete sie in Kooperation mit der Stadt zum Jahrestag der Flutkatastrophe einen Gedenktag, der sehr viel Anklang fand. Als nächstes Projekt steht am 20. September im Schloss Eulenbroich ein Infoabend zum Thema »Energiekrise und nun? Was wir gemeinsam in Rösrath tun können« an. »Die Bürgerstiftung als Träger der Engagierten Stadt veranstaltet dieses Event gemeinsam mit der Stadt, den Stadtwerken und der Schloss Eulenbroich Gesellschaft. Die Stadt wird berichten, wie sie sich auf die Energiekrise und ihre Folgen vorbereitet, die Stadtwerke stellen die Idee einer Energiegenossenschaft für Rösrath vor. Und ein Energieberater der Verbraucherzentrale wird ganz praktische Tipps zum Energiesparen geben«, beschreibt Richter. Die Bürgerstiftung plane außerdem eine kleine Veranstaltungsreihe mit Vorträgen zu unterschiedlichen Aspekten des Energie-Themas. »Wir haben auch die Schulen hier vor Ort ange­sprochen – und sind dort auf reges Interesse gestoßen. Einige wollen in den nächsten Monaten Energiespar-Workshops für Schüler anbieten.«

Spannend ist auch das Projekt Biodiversität der katholischen Kirche. Der engagierte Rösrather Bürger Dietmar Hahn plant hier, Grünflächen in der Stadt in Wildblumenwiesen umzuwandeln. Auch dafür werden noch Mitstreiter gesucht. Und um auch die Ehrenamtler zu ehren, soll es im kommenden Jahr wieder ein Dankeschön-Event im Schloss geben.

Foto: Stadt Rösrath (Nutzungsrechte)