Inkontinenz
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Evangelisches Krankenhaus Kalk

Inkontinenz

Aber auch Entleerungsstörungen können quälend sein. Sie treten auf bei einem Abknicken des Enddarms durch die Senkung des Beckenbodens. Häufig sind sie verbunden mit einem Wechsel von Verstopfung und Durchfall. Man unterscheidet zum einen den Vorfall von höher gelegenen Darmanteilen, die dann auf den Enddarm drücken (Enterocelen), von dem sogenannten Mastdarmvorfall, bei dem sich der Enddarm wie ein Teleskop einstülpt und im schlimmsten Fall bis über den Schließmuskel nach außen tritt. Auch das innere Vorwölben des Enddarms in die Scheide kann zu Schmerzen und Entleerungsstörungen führen.

Gemeinsam ist all diesen Veränderungen oft ein Stuhldrang mit häufigen Toilettengängen und dem Gefühl, trotz starken Pressens den Darm nicht ganz entleeren zu können.

»Ganz wichtig ist uns die Zeit für ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten, oft einschließlich Stuhltagebuch, und eine eingehende Untersuchung«, erklärt Dr. Gerhard Müller, Leiter der Chirurgischen Abteilung am Evangelischen Krankenhaus Kalk (EVKK). »Bei Beckenbodenstörungen müssen als Ursache aber immer auch Tumore, chronische Entzündungen, Nervenschädigungen durch Krankheiten wie Diabetes, aber auch Bandscheibenvorfälle ausgeschlossen werden.«

Vielen Patienten und Patientinnen kann am EVKK bereits durch die enge Zusammenarbeit mit den Fachkräften aus der Krankengymnastik und mit einer Ernährungsberatung geholfen werden. Ist das aber nicht ausreichend, kann eine Operation sinnvoll sein. »Dabei können wir den überlangen Darmabschnitt entfernen und den nach unten abgesunkenen und abgeknickten Anteil anheben, wieder strecken und fixieren (Rektopexie). Dies ist auch minimal invasiv in »Schlüssellochtechnik« im Rahmen einer Bauchspiegelung, also ohne großen Bauchschnitt möglich«, erläutert der erfahrene Viszeralchirurg.

Bei kleineren Vorfällen kann die Operation auch von außen durch den After durchgeführt werden. Der Darm wird zurückgeschoben und die überschüssige Schleimhaut entfernt und gerafft (Operation nach Rehn-Delorme).

Wenn nötig, arbeiten die Chirurgen eng mit den Kollegen aus der Gynäkologie zusammen und operieren auch gemeinsam.

Aber auch ein verletzter Schließmuskel, wie es nach Geburten vorkommen kann, aber auch nach vorangegangenen Operationen, lässt sich in vielen Fällen behandeln.

Deshalb ist die genaue Untersuchung der Schließmuskelfunktion ein wichtiger Bestandteil der Voruntersuchungen.

Evangelisches Krankenhaus Kalk
Buchforststraße 2
51103 Köln
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