Rösraths Handballjugend

Wurf und Treffer

Rösraths Handballjugend

Mittwochabend ist es in der Sporthalle auf dem Schulzentrum Freiherr-vom-Stein. Die weibliche D-Jugend1) und die männliche E-Jugend2) trainieren hier unter dem Dach der Handballspielgemeinschaft (HSG) Rösrath/Forsbach, die es seit letztem Jahr für den gesamten Handballspielbetrieb der beiden Vereine SV Union Rösrath und TV Forsbach gibt.

Auch die 13-jährige Anni kommt in Schwung. Sie ist eine der wenigen, die sich auch mal freiwillig ins Tor stellen. »Man muss elastisch sein, keine Angst vor dem Ball haben und schnell weiterpassen, um den nächsten Angriff einzuleiten«, klärt mich Anni über die Anforderungen an die Position auf, um dann gleich wieder den Ball in die Hand zu nehmen und Wurfübungen zu machen.

Die Mädchen und Jungen haben Spaß, toben sich aus und lernen dabei Körperkoordination sowie Geschicklichkeit mit dem Ball. »Spielend wird dazu noch Teamgeist und Fairness gefördert und das Selbstbewusstsein. Außerdem ist es eine Hallensportart, also zu allen Jahreszeiten haben es die Kinder warm und trocken«, wirbt Thilo Kozik, der sportliche Leiter der HSG, für einen Sport, der ihm die schönsten Jahre seiner Jugend beschert hat und dem er jetzt durch seine ehrenamtliche Arbeit etwas zurückgeben will. Die Zeiten allerdings haben sich geändert. Kozik sieht viel häufiger als früher Kinder mit motorischen Defiziten, aber darauf ist man hier eingestellt. Wert wird auf die Körperstabilisierung gelegt, deshalb gehört auch Turnen zum Trainingsplan. So lernen schon die Kleinen, wie man sich abrollt und seinen Körper beherrscht. Zweimal die Woche, eineinhalb Stunden Training sind ein guter Ausgleich für langes Sitzen in der Schule oder zu Hause. »Ab fünf Jahren kann man mit Handball beginnen«, sagt Thilo Kozik.

Die HSG stellt eine der größten Jugendabteilungen im Handballkreis Köln/Rheinberg. »So finden sowohl leistungsorientierte als auch 'aus Spaß an der Freud' spielende Jugendliche bei uns ein passendes Angebot«, erklärt HSG-Leiter Gregor Nielen. Rösrath und Forsbach, beides Vereine mit großer Handball-Tradition, mussten ihre Kräfte bündeln, denn »trotz Zusammenlegung der beiden Jugendabteilungen bekommen wir in manchen Altersklassen nur mit Mühe eine Mannschaft zusammen«, so Nielen. Die demografische Entwicklung und ein anderes Freizeitverhalten zwingen die Vereine, sich stärker um den Nachwuchs zu bemühen. Dabei bietet die HSG Rösrath/Forsbach Kindern und Jugendlichen ein preiswertes Vergnügen. Zum Handball brauchen Kinder lediglich bequeme Sportkleidung und Hallenschuhe mit heller Sohle. Und die Vereinskosten belaufen sich auf gerade mal 100 Euro im Jahr. »Wir sind aber kein Dienstleistungsbetrieb«, betont Gregor Nielen. Nur die Kinder abgeben und sich als Eltern nicht selbst im Verein engagieren geht nicht. Mitmachen ist erwünscht, ob in der Cafeteria oder beim Waschen der schmutzigen Trikots. (Sigrun Stroncik)