Ein Schritt nach vorn – zurück ins Leben
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Magen Darm Zentrum Wiener Platz

Ein Schritt nach vorn – zurück ins Leben

Die Scham ist so stark, dass viele Betroffene nicht einmal mit ihrem Problem zum Arzt gehen – oder es dort nicht deutlich ansprechen. Patienten klagen dann häufig über Durchfall, meinen aber eigentlich eine Inkontinenz. Vor allem glauben die meisten, dass es für ihr Problem keine echte Hilfe gebe. Manche Patienten haben bereits verschiedene aufwendige Behandlungen ohne Erfolg hinter sich gebracht – Beckenbodengymnastik, Elektrostimulation, Medikamente und andere Hilfsmittel … und haben irgendwann die Hoffnung aufgegeben.

Operative Verfahren, die eine echte Behebung der Inkontinenz ermöglichen könnten, waren bis vor einiger Zeit noch zu kompliziert und die Ergebnisse oft unbefriedigend. Dies trifft jedoch heutzutage nicht mehr generell zu: Seit einigen Jahren ist ein Schrittmacher für Darm und Blase verfügbar. Mit diesem Gerät können die Nerven stimuliert werden, die für Funktion von Enddarm und Blase verantwortlich sind – die sogenannten Sakralnerven. Deshalb heißt das Verfahren in der medizinischen Fachsprache Sakralnerven-Stimulation (SNS). Der Schrittmacher ist eine kleine Scheibe mit einem Durchmesser von fünf Zentimetern und einer Höhe von einem halben Zentimeter – ähnlich einer größeren Münze.

Voraussetzung für die Behandlung ist eine gründliche proktologische Untersuchung, bei der die Ursachen und die Erfolgsaussichten geklärt werden – denn möglichweise kommen auch andere Behandlungsmethoden in Betracht. Wird ein Schrittmacher eingesetzt, so erfolgt dies in zwei Etappen: Zuerst wird im Krankenhaus eine kleine Sonde etwa zehn Zentimeter oberhalb des Steißbeins eingesetzt und der eigentliche Schrittmacher wird für eine Weile außen an einem Gürtel getragen. Der Patient hat so vier Wochen Zeit, um auszuprobieren, ob sich der gewünschte Erfolg auch tatsächlich einstellt. Wenn dies nicht der Fall ist, kann das System ohne Komplikationen wieder entfernt werden. Hatte die Sonde aber Erfolg, wird der Schrittmacher implantiert: Er wird seitlich im oberen Gesäßbereich unter der Haut befestigt. Über eine Fernbedienung kann seine Einstellung jederzeit von außen verändert werden. Die Batterie im Schrittmacher hält bis zu sieben Jahre.

Der Schrittmacher schränkt den Alltag normalerweise nicht ein. Joggen, Schwimmen, Fahrradfahren und der Gang in die Sauna sind wieder möglich – und das ohne die Sorge, die die Betroffenen jahrelang begleitet hat! In Europa wurden mit dieser Methode seit 1994 mehr als 100000 Patienten behandelt, bei uns im Magen Darm Zentrum Wiener Platz setzen wir den Schrittmacher seit 2012 ein – mit großem Erfolg! Und auch Nebenwirkungen bleibender oder schwerwiegender Art sind bislang keine bekannt geworden.

Für viele unserer Patienten ist der Schrittmacher bereits ein Schritt nach vorn, zurück ins Leben. Und für alle anderen ist er die Botschaft: Mit Inkontinenz muss sich niemand abfinden!