Rösrather Gymnasium wird 50

Jubiläum

Rösrather Gymnasium wird 50

Mit der Ein­führung des bilingualen deutsch-französischen Zuges 1991 untermauerte das Gymnasium die starke Kompetenz im sprachlichen Be­reich. Derzeit besuchen 961 Mädchen und Jungen das Gymnasium, die Klassen fünf und acht sind fünfzügig, die Klassen sechs, sieben und neun vierzü­gig. Zu Beginn des letzten Schuljahres unterrichteten neun­zig Lehrer und acht Referendare.

Pünktlich zum Jubiläum fällt auch der Startschuss für umfangreiche Renovierungs- und Umbau­maßnah­men sowie eine strukturelle Weiterentwicklung zur Ganztagsschule. »Das darf keine Verwahrschule sein«, betont Schulleiter Dr. Michael Gasse ausdrücklich und bringt damit die Sorgen vieler Eltern auf den Punkt. Ihre Einbindung liegt der Schulleitung sehr am Herzen. »Wir haben bereits erste Workshops mit Eltern in den Grundschulen durchgeführt«, berichtet Gasse. Er ist überzeugt, dass die Ausweitung der täglichen Kernschulzeit (an drei Tagen bis circa 16 Uhr) kompetenzorientiertes Lehren und Lernen erleichtert und somit auch ein Gewinn für die Schüler ist. »Wir brauchen mehr Zeit für Vertiefung, mehr Freiräume für selbst gesteuertes Ler­nen und Pausen«, konkretisiert er.

Das nötige Raumkonzept mit kleineren Gruppenräumen, Rückzugsnischen und mehr Aufenthaltsräumen wird im Zuge des Umbaus realisiert. Auf keinen Fall soll der körperliche Ausgleich zu kurz kommen: Kooperationsgespräche mit den örtlichen Sportvereinen laufen, auch nicht am Schulzentrum angesiedelte Aktivitä­ten sollen in den Ganztag integriert werden können. Genau wie die zahlreichen, bereits heute existierenden Arbeitsgemeinschaften – von der Big Band über die Flug AG bis hin zum sozialen Projekt »Look Global: Schools Help Schools«, bei dem ein Girls-College in Nepal unterstützt wird.

»Alle Aktivitäten werden von engagierten Lehrern und Eltern getragen«, betont Gasse, der auch in Zukunft wichtige außerschulische Lernerfahrungen ermöglichen möchte wie kürzlich den Besuch eines Konzentrationslagers, Fahrten zu den Parlamenten in Berlin oder Brüssel und Sprachreisen. Es gelte »Neues zuzulassen und Bewährtes zu erhalten«. Das bilinguale deutsch-französische Angebot bleibt, je nach Anmeldezahlen soll es Einzel- oder Kombiklassen geben. Neu hinzu kommt im nächsten Schuljahr die Möglichkeit, in der achten Klasse »Biologie in Englisch« zu wählen. Die Freiherr-vom-Stein-Schule wird aber auch als MINT-freundliche Schule (Mathematik-Informatik-Naturwissenschaften-Technik) gestärkt: Physikfachräume werden neu ausgestattet, iPads wurden zur Nutzung im Biologie-Unterricht angeschafft und Wettbewerbe sowie MINT-Exkursionen werden gefördert.

Wichtig ist Gasse auch der Schulterschluss mit dem benachbarten Jugendzentrum (JUZE). Das gemeinsame Projekt »Respekt« wird fortgesetzt – ein Sozialtraining, das auch Cyber-Mobbing thematisiert. Weitere Kooperationsmöglichkeiten ergeben sich mit Einführung der Ganztagsschule.

»Schule ist ein dynamischer Prozess«, betont Gasse, »mit heranwachsenden Individuen, deren Entwicklung wir nach besten Kräften unterstützen möchten.« Schule ist aber auch »Eckstein regionaler Bildungspolitik«, wie Bürgermeister Marcus Mombauer zum Festakt der Jubiläumsfeier am 22. April ausführen wird. (Petra Stoll-Hennen)