170 Jahre Wielpütz
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Herzlichen Glückwunsch

170 Jahre Wielpütz

1845 machte sich Johann Michael Wielpütz mit diesen Produkten als Blechschläger selbstständig. Bald schon kamen Trinkflaschen dazu, für die Bergarbeiter, die in den Minen am Lüderich schufteten. So legte Johann mit seiner Handarbeit den Grundstein für ein Familienunternehmen, das sich bis heute immer wieder neu aufgestellt hat, weil nur der bestehen bleibt, der auf den Wandel reagiert.

Die Wielpütz’sche Firmengeschichte ist deshalb auch eng mit der Entwicklung und Besiedlung des Sülztals verbunden. 1845 gab es noch keine Heizungen und von einer modernen Wasserversorgung konnten die eher armen Bewohner nur träumen. Doch rund 40 Jahre später verlegte ein Nachfahre von Johann die ersten Wasserleitungen aus Blei und nannte sich bereits Klempner- und Installationsmeister. Mit steigendem Wohlstand im Dorf und den neuen technischen Möglichkeiten erweiterten sich auch die Geschäftsfelder der Firma Wielpütz. Das ist bis heute so geblieben. Aus einem Einmannbetrieb wurde eine Firma mit aktuell 17 Mitarbeitern. »In den 1970er-Jahren konnte man die Badplanung noch auf einem Bierdeckel bewältigen«, erinnert sich die heutige Firmenchefin Ulla Wielpütz. Heutzutage braucht man Gefühl für Design, Formen und Farben und in Sachen Heizung sind die Installa­teu­re auch Energieberater und müssen mit den sich fast schon halbjährig ändernden Techniken vertraut sein.

»Stillstand ist Rückschritt« ist das Motto von Ulla Wielpütz. Sie übernahm 1997 als Frau in einer Männerdomäne die Leitung des Heizungs- und Sanitärbetriebs. Denn ihr Mann Dieter starb in dem Jahr an Leu­kämie. Der Anfang war für die zweifache Mutter schwierig, doch heute ist Ulla Wielpütz stolz darauf, die Tradition erfolgreich fortgeführt zu haben. Sie baute die Firma sogar weiter aus. Mit ihrer eigenen Kombination aus Heizungs- und Sani-tärgeschäft sowie der Badmanufaktur. Darüber hinaus konzipierte sie das Handwerkernetzwerk »Träume brauchen Räume«, um den Kunden alles aus einer Hand zu bieten. 2010 übernahm sie das Hoffnungsthaler Ofenhaus an der Bergischen Landstraße. Als älteste Firma der Stadt feiert Wielpütz dieser Tage das 170-jährige Bestehen.

Die sechste Generation arbeitet schon mit. Tochter Eva und Schwiegersohn Michael werden in nicht allzu ferner Zeit die Verantwortung übernehmen. Und die siebte Generation spielt bisweilen unter dem Schreibtisch von Oma Ulla. So ist das eben in einem Familienbetrieb, der auf diese Weise schon 170 Jahre überlebt hat! (Sigrun Stroncik)