Startklar zum Freiflug

Greifvogelhilfe

Startklar zum Freiflug

Zwei Monate später ist er gesund und kräftig genug, um dorthin zurückzukehren, wo er hingehört: in die freie Natur. »Das ist unser oberstes Ziel«, erklärt Sindhu nachdrücklich, »wir wollen die Tiere wieder in ihren natürlichen Lebensraum entlassen.« Immer häufiger landen mutwillig angeschossene und verletzte Greifvögel bei ihm und seinen Kollegen, allesamt ehrenamtlich tätig, in der Auffangstation. »Das ist eine klare Straftat, kein Kavaliersdelikt«, betont der Experte. Wenn ein Tier so verwundet zu ihm kommt, wird dies der Stabsstelle für Umweltkriminalität gemeldet, dann ermittelt die Staatsanwaltschaft. Neben einer Geldstrafe kann das auch den Waffenschein kosten, ein Eintrag ins Strafregister droht. »Die Motive sind mir unergründlich«, beklagt Sindhu, aber als Lichtblick empfindet er, dass es immer mehr aufmerksame Bürger gibt, die illegale Wilderei melden. Alle in Deutschland vorkommenden Greifvögel zählen zu den ganzjährig streng geschütz­ten Arten. »Auch die Jagd von Graureihern ist verboten«, fügt der Tierschützer hinzu, »genau wie das Ausbringen von Habichtfangkörben in der Natur.«

Gerade erst wurde die neue, 140 Quadratmeter große Voliere eingeweiht, »und schon wieder reicht der Platz nicht aus«, stellt Sindhu ernüch­tert fest. »Die Tiere kommen von immer weiter her, aus Rostock, Freiburg, Passau und Mannheim.« Manche können nicht mehr ausgewildert werden, weil Menschen sie zähmten und dann mit der Haltung überfor­dert sind. Sindhu weiß, »der beste Schutz ist ein respektvoller, achtsa­mer Umgang mit den Vögeln in deren Lebens­raum«. Dorthin hat es auch der Fischadler mit sanfter Nachhilfe wieder geschafft. Von Sindhu auf einen Stein gesetzt, dreht er einige Abschiedsrunden und fliegt dann majestätisch davon. (Petra Stoll-Hennen)

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»Spende Greifvogelhilfe«