Kinderschutzbund

25 Jahre Lobby für Kinder

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Ein Geburtstag also mit gemischten Gefühlen. »Wir haben heute mehr Kinder zu betreuen, weil sich der Sozialraum geändert hat«, erklärt Monika Barfknecht, Sozialpädagogin und kommissarische Leiterin des DKSB Rösrath. Die Familien seien nicht mehr so in Takt, die Nachbarschaftshilfe nehme ab, der Druck und die prekären Situationen zu. So ist beispielsweise der Bedarf an längerfristigen, familienunterstützenden Hilfen gestiegen und dementsprechend nicht nur die von den Fachkräften durchgeführten Beratungsgespräche stärker nachgefragt, sondern auch die Arbeit der geschulten ehrenamtlichen Familienpaten, wie Sabine Schlösser eine ist.

Nachdem die eigenen Kinder sie nicht mehr so brauchten, wollte sie die neu gewonnene Zeit mit einer sinnvollen Aufgabe füllen. Jetzt betreut sie eine Familie, zeigt wie man günstig kocht, richtig wäscht, unterstützt bei Behördengängen, bei den Hausaufgaben und hilft bei vielen kleinen Alltagsverrichtungen.

Angefangen hat der Ortsverband freilich eine Nummer kleiner. Und maßgeblich geprägt wurde er durch Silvia Kulike, heute Ehrenmitglied des Vereins. Sie sammelte Kleider für bedürftige Familien, das erste Projekt der Rösrather Kinderlobbyisten. Mit der Zeit kam immer mehr hinzu. So etwa der Kleiderladen, die Hausaufgabenhilfe, der Leseclub, eine Mutter-Kind-Gruppe, Gruppen für Alleinerziehende und für Eltern mit hyperaktiven Kindern oder etwa die Fahrradwerkstatt an der Käthe-Kollwitz-Schule, die von der Flöck-Stiftung finanziert wird.

Zu den erfolgreichsten Projekten zählen »Schüler helfen Schülern«, bei dem sich die Stundenzahl seit 2007 glatt verfünffacht hat, und »Starke Eltern, starke Kinder«, das Eltern helfen soll, ihre Erziehungsverantwortung bewusst zu übernehmen. Neue Herausforderungen sind hinzugekommen. »Mangelnde Sprachkompetenz bei Kindern nicht nur mit Migrationshintergrund ist ein Problem«, weiß Ursula Rettich. Sie engagiert sich in der Sprachförderung von Grundschülern, die der Kinderschutzbund Rösrath seit über vier Jahren anbietet. Kinder, die starke Defizite haben, werden in Zweiergruppen intensiv gefördert, ihre Lust am Lesen, Sprechen und Erzählen geweckt. »Die Kinder erfahren schon durch die kleinen Gruppen eine enorme Wertschätzung und machen spürbar Fortschritte«, so Rettichs Erfahrung. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Weitz-Stiftung ist die Sprachförderung für Kinder und Eltern kostenlos.

Die Rösrather Kinderschützer sind auf Förderer und Spender angewiesen. So könnte die Hausaufgabenhilfe durchaus noch Paten gebrauchen, die 440 Euro im Jahr erübrigen können. Das wäre sicher ein schönes Geburtstagsgeschenk zum Jubiläum. (Sigrun Stroncik)

Interessierte Spender erreichen den Kinderschutzbund Rösrath unter 02205 5200. Weitere Informationen über die Arbeit des DKSB Rösrath finden sich auch auf der Homepage unter www.kinderschutzbund-roesrath.de