Lange und Siebertz bilkden aus

Rösrather Ausbildungsbetriebe

Lange und Siebertz bilkden aus

Es geht ums große Ganze: um den richtigen Bodenbelag, das Gestalten der Wände bis hin zur Fassade eines Hauses. Auch das Schützen und Sanieren von Gebäuden gehört heute zu den Aufgaben, zudem kommen auch Themen wie Energie- und Wärmeschutzverordnungen hinzu. Kenntnisse in Chemie, Physik und Mathematik sind gefragt.

Mike Peters war sich schon früh sicher, dass Maler und Lackierer »sein Traumberuf« ist. In der neunten Klasse hat er bei Jörg Siebertz ein Langzeitpraktikum gemacht und den heutigen Lehrherrn von seiner Begeisterung, Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit und seinem handwerklichen Geschick überzeugt. Alles Dinge, sagt Siebertz, auf die er bei der Auswahl seiner Lehrlinge achtet. Kreativität und Farbverständnis braucht es auch, um sich in diesem vielseitigen Beruf zu bewähren. Nach seinem Hauptschulabschluss war Mike die Lehrstelle sicher. Drei Jahre dauert die Ausbildung, die ihm sehr viel Spaß macht, »Am Ende des Tages sieht man, was man geschafft hat«, erklärt er. »Wir sind das letzte Gewerke, das ein Haus verlässt, und wenn wir es richtig machen, machen wir den Kunden glücklich«, sagt Siebertz.

Die Aussichten im Handwerk sind gut. Fachkräfte werden immer gesucht und wer besonders veranlagt ist, kann sich selbstständig machen.

Jörg Siebertz begleitet seit fast 21 Jahren junge Menschen auf ihrem Weg in den Beruf, zurzeit hat er neben Mike auch eine Auszubildende, Tanja. »Wenn man nicht ausbildet, kann es nicht weitergehen«, meint Jörg Siebertz. »Dann nimmt man dem eigenen Betrieb die Entwicklungsmöglichkeiten«, ist er überzeugt.

So sieht es auch Detlef Lange, Pächter der bft-Tankstelle (früher Esso) in Hoffnungsthal und einer weiteren in Köln. »Wer qualifiziertes Personal haben will, kümmert sich am besten selber darum«, meint er, der schon seit Jahren junge Menschen zum Tankwart ausbildet und sogar stellvertretender Vorsitzender der IHK-Prüfungskommission ist. Wer bei ihm die dreijährige Lehre absolviert hat, macht seinen Abschluss oft mit Bestnoten und hat anschließend gute Jobaussichten, wie zuletzt Svenja Schulze, die ihre Gesellenprüfung als Landesbeste bestanden hatte und jetzt bei einer Bonner bft-Tankstelle untergekommen ist.

Dass es diesen Ausbildungsberuf überhaupt noch gibt, ist vielen gar nicht klar, weiß Lange aus eigener Erfahrung. Dabei bietet er gerade auch Hauptschülern interessante Perspektiven. Albnor Morina ist bei Lange im zweiten Lehrjahr und den Beruf des Tankwarts hat er durch ein Praktikum kennengelernt. »Ich liebe es, mit Menschen umzugehen«, sagt der 18-Jährige, »und es gefällt mir, mit Autos zu tun zu haben.«

Der Tankwart ist ein unterschätzter Beruf. Er versorgt Kraftfahrzeuge mit Treib- und Schmierstoffen, verkauft Ersatzteile und Zubehör sowie Waren des täglichen Bedarfs und bietet viele Servicedienstleistungen rund ums Auto an. Die Pflege und das Instandsetzen der Betriebs- und Verkaufseinrichtungen gehört ebenso dazu wie Kassenberichte, Büroarbeiten und Abrechnungen. Kein Tag ist hier wie der andere. Und wer unternehmerisches Geschick hat, für den ist auch in diesem Beruf die Selbstständigkeit durchaus eine lohnende Option. (Sigrun Stroncik)