Mediterranes Rösrath
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Garten

Mediterranes Rösrath

Fakt ist, dass die durchschnittliche Jahrestemperatur kontinuierlich steigt und Auswirkungen auf die Pflanzenwelt direkt vor unserer Haustür hat: So beginnt die Apfelblüte in Nordrhein-Westfalen deutlich früher als vor 30 Jahren, Rosen knospen noch im November und ganz neue Arten werden heimisch. »Die Glanzmispel konnte vor 20 Jahren noch gar nicht bei uns überwintern«, erzählt Steffen Lindner, Mitinhaber der Rösrather Gartenbaumschule »Der Garten«. Auch Kamelien und der mediterran anmutende Himmelsbambus sind erst seit einigen Jahren fester Bestandteil der rheinischen Gartenkultur. »Ein italienisches Klima können wir in den nächsten Jahren dennoch nicht erwarten«, dämpft Lindner die Hoffnungen. Der kontinentale Wettereinfluss sorgt weiterhin für extreme Kälteperioden, im Sommer müssen wir hingegen mit größeren Phasen der Trockenheit und einer lästigen Zunahme von Pilzkrankheiten rechnen, so der Experte.

Mediterran denken

Trotz Wetterkapriolen hat Lindner eine gute Nachricht für alle Gartenfreunde: Der Traum vom mediterranen Flair in Rösrath kann Wirklichkeit werden – mit der richtigen Auswahl an Gehölzen, Stauden und mobilen Kübelpflanzen. »Mediterran denken«, nennt Lindner das und schlägt warme Farben in Gelb- und Rottönen vor. »Der klassische mediterrane Garten hat eine schlichte Anmutung und eine klare architektonische Ausrichtung«, klärt der Fachmann auf und empfiehlt, wenige Pflanzenarten großflächig zu setzen. »Schleifenblume mit gelbem Sonnenhut zum Beispiel oder rot-orangefarbene Montbrezien aus der Familie der Schwertliliengewächse«. Typisch für das südliche Flair sind raumunterteilende oder begrenzende Elemente. »Jeder kennt die toskanische Zypresse«, entwirft Lindner im Geiste ein Gartenbild, »als Begleiter kommen aber auch Kugelbäume und andere Solitärpflanzen infrage.« Zur optischen Unterbrechung bieten sich Lavendel oder Rosmarin an. Sitzplätze und Wege werden mit mobilen südländischen Kübelpflanzen bestückt wie Oleander, Bougainvillea, Feigenbäumchen oder Zitrusgewächsen. Schlichte Geranien runden das Bild ab.

»Wenn dann noch vorhandene Wände in Erdfarben getaucht werden, Holzpergolen mit Blauregen überwuchern und die ein oder andere Lichtquelle für wohlige Atmosphäre sorgt«, schwärmt Lindner, »sind Garda und Malcesine schon fast nach Rösrath eingewandert.« (Petra Stoll-Hennen)