Reisen wie zu Kaisers Zeiten

Von Wien nach Opatija mit dem Majestic Imperator

Reisen wie zu Kaisers Zeiten

Ein Blick ins Zuginnere ist ein Zeitsprung in die Habsburg-Monarchie vor dem Ersten Weltkrieg. Kostbar ausgestattet mit Portieren und Vorhängen aus Samt und Plüsch, Wandbespannungen aus Seide, Gold gefassten Tür- und Fensterrahmen, mit wunderbar gearbeiteten Tischen, komfortablen Sesseln und allerlei Zierrat ist dieser Wagen reiner Luxus – geschaffen für den damaligen Adel und das reiche Bürgertum.

Gottfried O. Rieck, einem mittlerweile pensionierten Eisenbahner aus Leidenschaft, ist es zu verdanken, dass über ein Jahrhundert nach dem Bau des Originalzuges dieses längst vergessene Reisegefühl einer vergangenen Epoche wieder möglich ist. Nach Plänen des alten Hofsalonzuges ließ Rieck mittlerweile sechs Waggons nachbauen, die insgesamt 150 Personen Platz bieten. Beim Bau legte Rieck neben Originalität Wert auf die Qualität der Materialien und auf höchstes handwerkliches Niveau. Um die Authentizität der Ausstattung zu wahren, suchte, fand und erwarb Rieck auf Auktionen und bei Antiquitätenhändlern Originale aus der kaiserlichen Zeit.

Obwohl der Zug selbst mit modernster Technik fährt, geht im Majestic Imperator alles langsam. Man trifft sich am Bahnsteig, geht über einen roten Teppich, wird persönlich mit einem Glas Champagner begrüßt und steigt ein in eine andere Welt. Kein Netzanschluss für den Laptop, kein Telefon für Besprechungen, sondern weiche Sessel und prächtig gedeckte Tische erwarten den Reisenden. Komfort und Luxus einer untergegangenen Zeit lassen den Alltag vergessen, denn der Weg von Wien nach Opatija in diesem Luxus auf Schienen ist das Ziel. In Opatija erinnern glanzvolle Villen, mediterrane Parks und die zwölf Kilometer lange »Kaiser Franz Josef Uferpromenade« an die K.-u.-k.-Monarchie. Zweimal im Jahr, Ende April und Ende Oktober, fährt der Majestic Imperator von Wien nach Opatija und zurück mit vier Übernachtungen im Hotel Miramar im ehemaligen Kaiserbad an der Adriaküste. Da der Zug Wien bereits früh am Morgen verlässt und auch Wien auf der Rückfahrt erst am Abend erreicht, empfehlen sich mindestens zwei Übernachtungen in der österreichischen Hauptstadt, zumal Wien immer eine Reise wert ist. Wilfried Kochner

Info:www.majestic-train.com