Schonende Verfahren können Operationen ersetzen

Neben klassischen orthopädischen Behandlungsmethoden set­zten sie und ihr Kollege Dr. Christian Guhl auch auf sanfte und medikamentenfreie Verfahren: Kinesio-Tapes gehören ebenso dazu wie Stoßwellen- und Laserbehandlungen.

Kinesio-Tapes entlasten schmerzende Muskeln. Es erscheint so simpel, das Kleben der bunten Pflaster ist aber eine effektive Methode zur Schmerztherapie. Das Kinesio-Tape soll die Durchblutung der Muskulatur steigern, so die Idee seines japanischen Erfinders Kenzo Kase. Dazu werden die atmungsaktiven und elastischen Streifen wie eine zweite Haut an die Muskeln geheftet. »Dabei ist die Klebetechnik von entscheidender Wichtigkeit«, sagt Dr. Christiane Karrenberg. Abhängig von der Kleberichtung und der Art des Tapings wird eine spannungssteigernde oder spannungssenkende Wirkung auf die Muskulatur erzielt. Wen es beispielsweise bei der Gartenarbeit im Rücken zwickt oder beim Joggen im Knie oder an der Achillessehne, der kann von den Tapes profitieren. »Aber die Methode ist nicht nur für sportlich aktive Menschen geeignet.« Denn mit ihr können auch Reizungen und Verspannungen gelindert werden. In der Regel bleibt das Kinesio-Tape eine Woche auf der Haut. Es kann sogar damit geduscht werden.

Stoßwellen auch bei Verkalkungen. Die Stoßwellentherapie ist eine schonende und nebenwirkungsfreie Methode, um Erkrankungen an Muskeln, Sehnen, Gelenken und Knochen zu behandeln. »Stoßwellen sind kurze, energiereiche mechanisch-akustische Wellen, welche die körpereigene Durchblutung und Reparaturvorgänge im Gewebe anregen«, erklärt die Orthopädin und Unfallchirurgin. Sie können nicht nur Verkalkungen beispielsweise in der Schulter auflösen, sondern auch Sehnenansatz-Entzündungen kurieren und schlecht heilende Knochenbrüche zur Ausheilung bringen. In der Regel erstreckt sich die Therapie über ein bis drei Sitzungen von fünf bis zehn Minuten

Laserlicht lässt Wunden heilen. Auch der Laser eignet sich gut zur Wund- und Schmerzbehandlung. Das energiereiche gebündelte Licht durchdringt alle Gewebeschichten und aktiviert so Regulationsvorgänge und Stoffwechselprozesse in den Zellen. »Deshalb können sowohl oberflächliche als auch in der Tiefe gelegene Krankheitsherde sehr gut mit Laser behandelt werden.« Er lindert Schmerzen beispielsweise bei Verschleiß mittlerer sowie kleiner Gelenke oder bei Schulter- und Nackenproblemen, wirkt aber auch entzündungshemmend und gewebeabschwellend.

Alle drei Methoden hat Dr. Christiane Karrenberg auch schon erfolgreich an sich selber ausprobiert. »Ich will immer wissen, wie sich das für meine Patienten tatsächlich anfühlt und wie sie davon profitieren können«, sagt die erfahrene Orthopädin. Sigrun Stroncik

Therapieangebote

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