Andreas Rossmann

Rösrather Literaturgespräche

Andreas Rossmann

Dabei soll Literatur kein Event sein, betont er. »Ich möchte nicht bekannte Schriftsteller noch bekannter machen. Es geht um die Begegnungen mit uns selbst in der Literatur und durch die Gespräche über Literatur.« Der Austausch mit dem Publikum steht immer im Mittelpunkt. So auch am Sonntag, den 6. Mai, wenn die Rösrather Literaturgespräche 2018 starten. Dann wird Andreas Rossmann, der ehemalige Kulturkorrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in Nordrhein-Westfalen, zu Gast sein und im Bürgerforum Hoffnungsthal sein aktuel­les Buch über Sizilien vorstellen: Mit dem Rücken zum Meer. Im anschließenden Gespräch trifft Rossmann auf die Sizilianerin Paola Bonsa, Lehrerin für Italienisch und Englisch, die erst seit ein paar Jahren in Deutschland lebt. Beide gemein­sam werden mit Matthias Buth und dem Publikum ergründen, was Vorurteil oder berechtigtes Urteil ist über die Insel Sizilien und über Deutschland.

DAS BUCH. Auf Sizilien verbringt Rossmann seit vielen Jahren schon seinen Urlaub, und bereits während er wieder zurück nach Deutschland fliegt, weiß er, dass er wieder­kommen muss. Rossmann präsen­tiert in seinem sizilianischen Tagebuch nicht die touristischen Schauwerte der Insel. Die hier versammelten Alltagsgeschichten und Zufallsbegegnungen, Szenen und Porträts zeigen viel mehr, dass das sizilianische Leben kein Leben inmitten eines paradiesischen Meeres ist und es auch nichts mit Dolce Vita zu tun hat.

Erst mit dem Rücken zum Meer und dem Blick auf die inländischen Verhältnisse wird das sichtbar, wobei der Autor auf amüsante Weise mit vielen Vorurteilen aufräumt. Denn machen wir uns nichts vor, viele denken automatisch an die Mafia, wenn sie an Sizilien denken. Dieses Klischee hält sich hartnäckig in unseren Köpfen, und auch noch so einige andere. Doch »Wie wäre unser Bild von, unser Blick auf Italien, wenn wir es nicht in Meran oder Como, sondern in Marsala oder Catania betreten würden?«, fragt Andreas Rossmann auf Seite 70 seines Buches. Und gibt Einblicke in eine Wirklichkeit, die in den Kunst- und Reiseführern nicht vorkommt, eine Gegenwart voller Überraschungen und Entde­ckun­gen, die im Schatten der übermächtigen Geschichte lebt.

DER AUTOR. Andreas Rossmann, geboren 1952 in Karlsruhe. Er hat in Heidelberg, London und Norwich Anglistik, Germanistik und Philosophie studiert und kam 1986 nach Köln. Von dort arbeitete er bis 2017 für die Feuilleton-Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und berichtete aus Nordrhein-Westfalen. Im Jahr 2000 wurde er mit dem Journalistenpreis des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz ausgezeichnet. Sein Reportagenband »Der Rauch verbindet die Städte nicht mehr. Ruhrgebiet: Orte, Bauten, Szenen« (2012) wurde 2014 im Wettbewerb des »Forums Geschichtskultur an Ruhr und Emscher« mit dem ersten Preis ausgezeichnet. (Sigrun Stroncik)

Rösrather Literaturgespräche
6.Mai, 11 Uhr

Andreas Rossmann
Mit dem Rücken zum Meer
Ein sizilianisches Tagebuch

Im Bürgerforum, Hauptstraße 248 in Hoffnungsthal
Kartenvorverkauf: Buchhandlung Till Eulenspiegel, Eintritt:10 €