Reisen
Hohenlohe – Land der Schlösser und Burgen
Schloss Langenburg
»Langenburg soll für die Leute ein schönes Ausflugsziel sein, das sich lohnt anzufahren«, sagt Fürst Philipp zu Hohenlohe-Langenburg. Dort lebt er mit seiner Frau und drei Kindern und öffnet gerne das Schlosstor für Besucher. Trotz eines Brandes im Jahr 1963 ist das prachtvolle Anwesen bis heute sehr gut erhalten. Es zeigt Einblicke in die damalige Lebensweise des Adels.
Doch bevor man das Schloss betritt, fasziniert ein atemberaubender Ausblick hoch über das Jagsttal. Der beeindruckende Renaissance-Innenhof gehört mit seiner Akustik zu den bedeutendsten Schlosshöfen. Zu den Highlights gehören auch die Schlosskapelle und der Marstall, in dem früher die Pferde des Fürsten untergebracht waren. Aus dem Jahr 1613 stammt der festliche Barocksaal mit Original-Ausstattung. Hier finden Konzerte des Hohenloher Kultursommers statt. Eine äußerst seltene Kostbarkeit sind die 54 Bände der historischen »Holzbibliothek« aus dem 18. Jahrhundert. Sie enthält Proben von über 115 Holzarten nebst Samen, Keimlingen und Schädlingen. Wertvolle Stilmöbel und orientalisches Porzellan geben Einblicke in die herrschaftliche Wohnkultur früherer Tage. Da das Fürstenhaus Hohenlohe-Langenburg seit dem 18. Jahrhundert mit dem englischen Königshaus verwandt ist, gab es 1965 und 2013 royale Besuche aus England. Heute bietet das Schloss mit seinen Räumlichkeiten und der wunderschönen Parkanlage einen perfekten Rahmen für besondere Feste.
Schloss Neuenstein
Als ehemalige Wasserburg auf einem Sandsteinfelsen in staufischer Zeit gebaut ist das Schloss schon von außen ein Hingucker. Seit etwa 1300 ist es im Besitz der Grafen von Hohenlohe. Im 16. Jahrhundert wurde es im Stil der Renaissance zur Residenz umgebaut. Das heutige Museum beherbergt die gesamte Geschichte und das Archiv des Hauses Hohenlohe und gibt so einen breiten Überblick zur Geschichte des Landes und seiner namensgebenden Familie.
Heute wohnt als Schlossherr Kraft Fürst zu Hohenlohe-Oehringen hier. Verspielte Details im Schloss, wie etwa der goldene Hirsch, lassen die Besucher staunen. Außergewöhnlich ist die Küche, sie stammt noch aus spätmittelalterlicher Zeit, ist im Originalzustand erhalten und auch heute noch voll funktionsfähig. Betritt man den 41 Meter langen und zehn Meter breiten Rittersaal, beeindrucken prachtvolle Decken- und Wandgemälde. In diesem Saal findet jährlich das Eröffnungskonzert des Hohenloher Kultursommers statt.
Schloss Stetten
Schloss Stetten gilt als eine der am besten erhaltenen Stauferburgen Deutschlands und befindet sich im Privatbesitz der Freiherren von Stetten. Hoch über dem Kochertal ragt stolz die staufische Wehranlage empor. Die Burg wurde im Laufe ihres Bestehens nie zerstört und nie wesentlich verändert. Baumaßnahmen wurden nur unternommen, um im Verteidigungsfall auf dem Stand der Zeit zu bleiben. Deshalb zeigt sie immer noch die ursprüngliche Gestalt einer hochmittelalterlichen Ritterburg. Erbaut wurde die Anlage um 1200, um das Jahr 1400 und in der Mitte des 15. Jahrhunderts kamen weitere Gräben, Mauern und Türme hinzu, um die Kernburg gegen die zunehmend gebräuchlichen Feuerwaffen besser zu schützen. Heute finden im Burggraben die »Künzelsauer Burgfestspiele Schloss Stetten« statt und die Schlosskapelle ist jährlich Spielstätte des Hohenloher Kultursommers.
Schloss Weikersheim
Schloss Weikersheim gilt als das schönste der Schlösser in Hohenlohe. Eindrucksvoll ist die perfekte Erhaltung sowohl des Schlosses als auch der Umgebung mit dem barocken Schlossgarten und seinem Reichtum an Figuren nach Versailler Vorbild. Berühmt ist die Zwergengalerie – eine Gruppe von steinernen Zwergfiguren. Im Schlossgarten erstreckt sich die Orangerie mit ihren beiden Flügeln auf etwa 100 Meter Länge. Auch das Innere lässt die Besucher staunen. Der 40 Meter lange Rittersaal ist so üppig bestückt, dass man bei einem Besuch kaum alles entdecken kann. Die prunkvollen Wohn- und Schlafräume, seit dem letzten großen Umbau zu Beginn des 18. Jahrhunderts nahezu unberührt, lassen erahnen, wie die Adeligen hier früher gelebt haben.
»Eine liebliche Landschaft, eine Unzahl von Schlössern und Residenzen, reizende Städte und Dörfer, eine gute Gastronomie und herrlicher Wein machen eine Reise durch das Hohenloher Land zu einem besonderen Erlebnis«, sagt Kraft Fürst zu Hohenlohe-Oehringen. Sicher weiß er, was der schwäbische Dichter Eduard Mörike bereits im 19. Jahrhundert formulierte: »Idyllisch, voll Poesie, eine besonders zärtlich ausgeformte Handvoll Deutschland.« (Wilfried Kochner)