Fitness und Sport mit dem VGS

Wir sind Rösrath

Fitness und Sport mit dem VGS

Freitagabend kurz vor 20 Uhr in Rösrath. Auf den Fußballplätzen der Stadt ist reger Betrieb. Damen- und Herrenmannschaften von Union Rösrath trainieren unter Flutlicht, zur gleichen Zeit wird beim TV Hoffnungsthal Basketball und Faustball gespielt. Der Bergische HC gibt Technikkurse im Schwimmen, andere bringen mithilfe des TV Forsbachs ihren Body in Form. Und in der Turnhalle des Gymnasiums beginnt der Kurs Basketball, Fitnessgymnastik und mehr des Vereins für Gesundheit und Sport.

Manfred ist heute der Erste in der Umkleide. Während andere Zeitgenossen vielleicht gerade jetzt auf der Couch sitzen, ist er aktiv, immer in dieser Gruppe, immer um diese Zeit, 90 Minuten lang. Er schätzt die Abwechslung. »Gymnastik, Ball spielen, Fitness, Bewegung ohne Leistungsdruck, damit läute ich mein Wochenende ein«, sagt der 62-Jährige, der als EDV-Fachmann viel Schichtdienst leisten muss. So langsam kommen sie alle in die Turnhalle getrottet, eine eingeschworene Gruppe, vier Frauen, sechs Männer, die in dieser Konstellation schon seit vielen Jahren gemeinsam freitags ihren Körper in Schwung bringen. Inge und Dieter, beide 54, sind ein Ehepaar, gemeinsam Sport treiben ist für sie kein Problem. Inge macht hier schon länger mit, Dieter erst seit zwei Jahren, »als ich merkte, dass ich so langsam übergewichtig werde«. Uwe ist mit 74 Jahren der Älteste, ein schmales Hemd. »Nur Krankengymnastik war mir einfach zu wenig, ich bin ein Bewegungsmensch«, betont er und gesellt sich zu den vier Frauen, die sich unter der Regie von Übungsleiterin Uta Janson-Strohm mit Gymnastik aufwärmen. »Bauch rein, Schulter tief …« Die übrige Männer­riege schnappt sich ein paar Basketballbälle und versucht von der Dreierzone in den Korb zu treffen, was bei Weitem nicht jedem gelingt, doch wenn, gibt es motivierendes Gejohle.

Jede Stunde beginnt ähnlich. Ankommen, die Arbeitswoche abschütteln, das Kreislaufsystem hochfahren und dann gemeinsam schwitzen. Während jetzt zum Badminton gewechselt und das Schnaufen lauter wird, stößt Peter (58) zur Gruppe, er kommt freitags schnurstracks aus Berlin hierher. Denn neben seinem Büro in Köln hat er noch eines in der Hauptstadt. »Ich bin nicht der große Sportler, aber ich mag den Zusammenhalt hier, das ist sehr selten zu finden. Für mich ist das immer wie ein Nachhausekommen«, sagt er.

Mittlerweile wird Basketball gespielt. Es wird gesprintet, geworfen und verteidigt, bis das Quietschen der Sohlen die Halle erfüllt. »Die Frauen treffen besser«, ist Uwes haarscharfe Analyse. Und man merkt, dass es weit mehr als nur die gemeinsame körperliche Anstrengung ist, die die Zehn freitags um 20 Uhr in die Halle treibt.

Nach dem Kurs gehen sie oft noch gemeinsam etwas trinken, es gibt mehrmals im Jahr Wanderungen oder auch mal einen Grillabend. Reale soziale Kontakte. Doch jetzt geht es erst mal auf die Matten. Gemeinschaftliches Hinsinken als willkommene Ruhephase nach den anstrengenden Basketballsprints. Aber denkste. Uta Janson-Strohm ist unerbittlich. »Rechtes Bein in die Luft gestreckt, Wirbel für Wirbel hoch und halten, halten, halten«, gibt sie Anweisung. »Ist das neu?«, fragt Peter, der vielleicht neue Muskelgruppen in sich spürt und dabei für einen Moment das richtige Luftholen vergisst. Aber dann ist auch er voll konzentriert. Einatmen, ausatmen, das Wochenende kommen lassen. (Sigrun Stroncik)

INFO. Verein für Gesundheit und Sport, Rösrath
Paul Langohr, Telefon 02205 919364, www.vgs-rösrath.de