Auf den Spuren des Bergbaus

Wandern in Rösrath

Auf den Spuren des Bergbaus

Wir starten am Bahnhof in Hoffnungsthal. Von hier führt die Strecke zunächst durch den Ort, an der Sülz entlang und auf das ehemalige Reuschgelände zu. Die Fabrikantenvillen erzählen von einer bedeutsamen Industriegeschichte, die den Ort vom 18. bis weit ins 20. Jahrhundert hinein prägte. Wir wandern am Rothen­bach entlang, dessen Fär­bung nicht, wie es die Legende will, vom Blut der Bergleute stammt, die diesen Weg zur Arbeit nahmen, sondern vom oxidierten Eisen. Am Ende der asphaltierten Straße stehen die restaurierte Waschkaue und das ehemalige Haus des Steigers. Zwei Infotafeln geben einen Überblick über den Bergbau von den Anfängen bis zur letzten Schicht.

Hinter dem verschlossenen Eingang zum Franziska­stollen erklim­men wir einen Pfad durch dichten Wald. Hier sieht man überall noch, wie der Bergbau die Landschaft geformt hat mit Abraumhügeln und Ver­tie­fun­gen. Eine Lichtung eröffnet uns den Blick auf den alten Förderturm. Bis auf eine Tiefe von 232 Metern führte der Schacht einst hinab. 90 Jahre wurde hier vor allem Zinkerz gefördert.

Weiter geht es vorbei an Wiesen und mit Heidekraut bewachsenem Gelände. Die nächste Infotafel gibt uns Einblick in 2000 Jahre Bergbaugeschichte. Archäologen konnten beweisen, dass hier schon die alten Römer nach Bleierz und Silber gegraben haben, und auch im Mittelalter soll an dieser Stelle Bleiglanz abgebaut worden sein.

Obwohl wir uns für die kürzere Runde entschieden haben, liegen jetzt noch neun Kilometer vor uns. Auf der nächsten Tafel finden wir die Geschichte der heiligen Barbara, Schutzpatronin der Bergleute. 1997 widmeten ihr die Bergleute das Barbarakreuz auf der Spitze der Halde des Bergwerks Lüderich. Als wir aus dem Wald heraustreten, liegt vor uns in der Ferne Köln.

Wir laufen im Bachtal auf die Eisenbahntrasse zu. Oberhalb des Tunnelportals, so heißt es auf einem weiteren Schaubild, befinden sich die alten Halden der Grube Anacker bei Eigen, wo Scherben aus dem 7. und 6. Jahrhundert vor Christus gefunden worden sind, die auf die älteste Siedlung von Bergleuten im Bergischen hinweisen. Parallel zur Bahntrasse marschieren wir auf Bleifelder Straße und Brünsbacher Weg, vorbei an Pferdewiesen und vorbei am Sportplatz Bergsegen. Schließlich landen wir auf der Hofferhofer Straße und der Ausgangspunkt der Wanderung, der Bahnhof Hoffnungsthal, ist nun nicht mehr weit.