120 Jahre Wöllner-Stift
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Ein Grund zum Feiern!

120 Jahre Wöllner-Stift

Für Wolfgang Wasser, pensionie­rter Lehrer, Autor und Mitbe­grün­der des Theaterensembles Bühne 11-hundert, ist das Jubiläum nicht nur Anlass, den Festakt mitzugestalten, sondern auch eine ganz persönliche Reise an den Ort seiner Geburt. Denn das 1898 gegründete Stift war ursprünglich ein Krankenhaus, in dem viele Rösrather das Licht der Welt erblickten.

»Am Ende seines Lebens dorthin zurückzukehren, wo es begann, empfinden viele als glückliche Fügung, verbunden mit einem Gefühl der Geborgenheit«, schildert Franz Gheno, seit 2005 Geschäftsführer des Seniorenheims, Gespräche mit den im Stift geborenen Bewohnern.

Pauline Reusch stiftete das Krankenhaus im Gedenken an ihren Vater, den Kölner Fabrikbesitzer Dr. Christian Wöllner. »Das war ein Segen für die Region, denn die medizinische und sozi­ale Versor­gung war alles andere als gut«, erzählt Gheno. Die letzte Geburt wurde 1958 registriert, im selben Jahr war der Umbau zum Altenheim abgeschlossen.

Moderne Wohnkonzepte und gemütliche Atmosphäre
Heute besteht das laufend erweiterte und modernisierte Stift neben Haus Pauline aus den Häusern Christian, August und Friedrich. Es erfüllt modernste Standards, alle Zimmer sind Einzelzimmer mit Nasszelle, jede Station hat eine Küche. Die Garten­anlage im Innenhof und die neu gestaltete, gemütliche Cafeteria laden Bewohner und Besucher zum Ver­weilen ein. Auch die Funktionsbe­reiche Verwaltung, Küche, Hauswirtschaft mit Wäscherei und Haustechnik sind in dem in warme Erdtöne ge­tauch­ten Ensemble untergebracht.

»Wenn alle an Bord sind, betreu­en wir jeden Tag rund 200 Senioren«, berichtet Gheno. Drei Viertel sind Frau­­en, das Durchschnittsalter be­trägt 88 Jahre. Neben der vollstationären Pflege bietet das Senioren­heim 34 Apartments im betreuten Wohnen. In zwei von drei Wohnbereichen fördert ein Wohngruppenkonzept die Gemeinschaft und die sozialen Kontakte der Senioren. 20 Plätze für die Tagespflege konnten 2017 dank der Anmietung des ehemaligen katholischen Pfarrhauses ausgebaut werden. Auch Kurzzeit- und Urlaubs­pflege bietet das Stift. »Nominell haben wir 13 Kurzzeitpflegeplätze, können aber wegen starker Nachfrage im vollstationären Bereich nur zwei da­von für Kurzzeitpflege vorhalten«, räumt Gheno ein. Er lobt die Zusammenarbeit mit den Hoffnungsthaler Kirchengemeinden, Vereinen, ambulanten Diensten und der Stadtverwaltung. »Wir sind ein offenes Haus, das sich mit den Menschen in Rösrath vernetzt.« Die Lage ist perfekt, kurze Wege zu den Kirchen, an die Sülz und zu den Geschäften ermöglichen eine unkomplizierte Teilhabe am Orts­leben.

120 ehrenamtliche Helfer sind für das Wöllner-Stift im Einsatz
Sie unterstützen bei den zahlreichen Veranstaltungen im Haus oder bei Ausflugsfahrten mit Privat-PKW und hauseigenem Bus. Sie begleiten die Bewohner zu Gottesdiensten, Ein­käufen und Spaziergängen, sie ermöglichen den Einsatz der beliebten Besuchshunde oder schau­en einfach nur auf einen Plausch vorbei. »Da kommt der dörfliche Charakter zum Tragen«, freut sich der in Forsbach aufge­wachsene Geschäftsführer.

160 Mitarbeiter, 85 davon in der Pflege, stemmen die täglichen Herausforderungen
»Die Arbeit ist körperlich und seelisch anstrengend«, weiß Gheno, »das klappt nur in einem gut funktionierenden Team.« Wie alle pflegenden Einrichtungen kämpft auch das Wöllner-Stift damit, qualifiziertes Personal zu bekommen und zu halten. »Um bestmögliche Arbeitsbedingungen zu bieten, investieren wir permanent in Fortbildun­gen und modernste Ausrüstung wie Aufstehhilfen und spezielle Stühle, die die Pflege erleichtern.« Eine Entbürokratisierung der überbordenden Dokumentationspflicht hält Gheno für überfällig, die Wertschätzung der Pflegeberufe müsse sich in höherer Entlohnung und in einer besseren sozialen Anerkennung widerspiegeln, so sein Appell.

Miteinander in Würde und Respekt
Aufgrund der familiären Strukturen im Stift – zahlreiche Arbeitnehmer kommen aus der Region – halte sich die Fluktuation in Grenzen. »Dennoch gehen auch wir bei Grippewelle oder Krankheitsphasen manchmal auf dem Zahnfleisch«, berichtet der Einrichtungsleiter offen. Umso dankbarer ist er über den Teamgeist. »In der langen Phase des Umbaus hatten wir nervenaufreibende Pannen, wochen­lang Regen und Kälteein­brüche, aber irgendwie sind wir da gemeinsam durchgekommen«, erin­nert er sich an die stressige Zeit.

Mit dem Ergebnis des Umbaus ist er hochzufrieden. »Das rundum erneuerte Wöllner-Stift ermöglicht den Bewohnern ein hohes Maß an individueller Lebensqualität«, betont Gheno und fügt hinzu: »Alles, was wir tun, ist von der Idee geleitet, dass jeder, der zu uns kommt, seine letzten Jahre in menschlicher Würde und mit Freude hier erlebt.« Neben der qualifizierten Pflege bietet das Stift deshalb ein breites Programm zur »Mobilisierung der Lebensgeister«. Auf der Beliebtheitsskala ganz oben steht das gemeinsame Singen, auch der Besuchshund wird stets sehnlichst erwartet. Im Angebot sind auch gemeinsame Aktivitäten wie Waffelbacken, Bingo, Tischkegeln, Basteln und Veranstaltungen zu besonderen Anläs­sen im Historischen Saal.

10 Jahre Förderverein
Auch der Förderverein mit 140 Mit­gliedern hat Grund zum Feiern. Seit 10 Jahren unterstützt der Verein das Wöllner-Stift mit großem Engagement und großzügigen finanziellen Mitteln, die viele Maßnahmen und Investitionen erst ermöglichten. Getragen wird der gemeinnützige Verein von Rösrather Bürgern, Geschäft­sleuten und Banken. (Petra Stoll-Hennen)

Die Festwoche

Die Festwoche zum 120-jährigen Bestehen ist im Kalender der Bewohner bereits rot markiert. »Eine Festwoche, die in die Geschichte des Wöllner-Stifts eingehen wird«, prophezeit Franz Gheno.

Freitag, 29. Juni
FESTAKT IM WÖLLNER-STIFT
18 Uhr
Eröffnung durch den Vorsitzenden und die stellvertretende Vorsitzende

  • Musikalischer Beitrag Hans Lüdemann, Piano, und Bettina Hanschel-Lüdemann, Geige
  • Ansprachen des Geschäftsführers und der Vorsitzenden des Fördervereins Wöllner-Stift e.V.
  • Musikalischer Beitrag
  • Ansprachen von Bürgermeister und Landrat
  • Wolfgang Wasser, ehemaliger Leiter der Bühne 11-hundert und Konrektor der Realschule, verleiht der Veranstaltung mit zwei Sketchen bergisches Kolorit
  • Musikalischer Beitrag
  • Buffet mit Dia-Show und musikalischer Untermalung

Sonntag, 1. Juli
SOMMERFERST
11 Uhr
Ökumenischer Gottesdienst beider Kirchengemeinden im Wöllner-Stift mit dem Sülztaler Blasorchester

  • Musikalischer Beitrag
  • Bunter Mittag und Nachmittag
  • Musikalische Beiträge von Chören sowie der Band »Kölschfraktion« um Peter Horn und F.M. Willizil

Mittwoch, 4. Juli
EHRENAMTSFEST UND 10 JAHRE FÖRDERVEREIN
17 Uhr
Eröffnung

  • Orgelspiel Dr. Peter Wieners
  • Begrüßung und Ansprache des Geschäftsführers
  • Ansprache der Vorsitzenden des Fördervereins mit Power Point-Show
  • Ansprache des Ehrenamts­betreuers mit Musikvortrag
  • Abschließende Musikdarbietung
  • Gemütliches Beisammensein mit Getränken und Imbiss

Donnerstag, 5. Juli
KLAVIERKONZERT
18 Uhr
Dr. Roman Salyutov, Chefdirigent des Sinfonieorchesters Bergisch Gladbach (öffentliche Veranstaltung)

Freitag, 6. Juli
GRILLFEST
19 Uhr
Vorstand und Geschäftsführung laden alle Mitarbeiter zum Grillfest ein

Zu allen Veranstaltungen ergehen persönliche Einladungen. Ausnahme: Klavierkonzert