Bio-Bauernhof Stöcker
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Seit 20 Jahren

Bio-Bauernhof Stöcker

»Wir sind von Jahr zu Jahr mehr hineingewachsen«, erinnert sich Theresia Stöcker, »haben viel ausprobiert und natürlich auch Lehrgeld bezahlt.« Heute ist das Säen, Pflanzen, Ernten und Aufbereiten im Einklang mit der Natur für das eingespielte Ehepaar genauso selbstverständlich wie die artgerechte Haltung der Hoftiere.

Zurzeit leben auf dem 17 Hektar großen Gelände 500 Legehennen, 120 Hähnchen und 7 Kühe mit zwei Kälbchen. Die Stöckers bewirtschaften den Hof gemeinsam mit drei festen Aushilfskräften und zwei Agrarstudenten. Zur »Hoffamilie« gehören außerdem der Hofhund, zwei Schafe, drei Ziegen und ein paar Gänse, die die kleinen Hofgäste erfreuen, während Mama oder Papa im Hofladen nebenan einkaufen.

Hier gibt es alles, was frisch geerntet oder zubereitet wurde, zum Beispiel Wurzel- und Feingemüse wie Tomaten, Paprika, Auberginen und Gurken, Kartoffeln, Salate, Obst, Fruchtaufstriche, Säfte und Biofleisch aus eigener Herstellung. Ergänzt wird das Sortiment durch Milchprodukte, Backwaren und andere nützliche Produkte wie Schafsfelle, Seifen oder Socken aus biologischer Produktion.

Der Biohof gehört zum Verband Naturland, der den Betrieb jedes Jahr prüft, auch unangemeldete Stichproben werden gemacht. Das finden die Stöckers gut, denn auch im Biosektor gibt es schwarze Schafe. »Bei uns ist vom Samenkorn bis zum Endprodukt alles rein ökologisch und jeder Kunde sieht ganz genau, was woher kommt und was drin ist.« Besonders stolz ist Stöcker auf die Vielfalt, die sie und ihr Mann bieten. »Wir haben damit auch ganz konkrete Wünsche unserer Stammkunden erfüllt«, erinnert sich die Biobäuerin. So gibt es im Sommer 20 verschiedene Salatsorten, die als Schnittsalate angeboten werden, damit sich jeder eine individuelle Mischung zusammenstellen kann. Auch Allergiker vertrauen auf die Hofprodukte, denn jedes Brot hat eine Liste mit genauen Inhaltsstoffen und die Bioprodukte enthalten keine versteckten Gifte oder Hormone.

Rund um den Hof stehen zahlreiche Folienhäuser, die restliche Fläche gehört den Tieren zum Auslauf. Auch für klirrend kalte Wintertage ist vorgesorgt: Im geräumigen Hühnerstall stehen gemütliche Holznistkästen an der Wand, Hängetränken sorgen für sauberes Trinkwasser. Im etwas kleineren Kuhstall liegen die Mutterkühe im frischen Einstreu. Kurz vor der Geburt ziehen sie an ein separates ungestörtes Plätzchen, wo Mutter und Kalb ein halbes Jahr zusammenbleiben. Alle Tiere sind antibiotikafrei und können sich ohne Mast ganz natürlich entwickeln und wachsen. Das ist nicht nur gesünder, es schmeckt auch besser, finden nicht nur die Hofbesitzer. Die Nachfrage nach Biofleisch steigt stetig, der Bewusstseinswandel und die Lebensmittelskandale sorgen bei Stöckers für volle Auftragsbücher.

»Im Sommer beginnt unser Arbeitstag morgens um sechs und endet oft nicht vor 23 Uhr«, schildert Theresia Stöcker und fügt direkt hinzu: »Aber wir machen das ja mit Leidenschaft.« Obwohl sie nun im Rentenalter sind, haben sie und ihr Mann nicht ein Mal in den letzten 20 Jahren  ans Aufhören gedacht. »So lange unsere Knochen mitmachen, wird es den Biohof Stöcker geben.« (Petra Stoll-Hennen)