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Zypern

Reisen

Zypern

In der griechischen Mythologie ist Aphrodite die Göttin der Liebe, der Schönheit und der sinnlichen Begierde. Über die Geburt der Aphrodite ranken sich zahlreiche Mythen, doch für die Zyprioten gibt es nur die eine Geschichte. Aphrodite ist die Tochter des Himmelsgottes Uranos. Doch dieser wurde von einem seiner Söhne, dem Titanen Kronos, entmannt. Nachdem Kronos mit einer Sichel die Geschlechtsteile seines Vaters abgeschnitten hatte, warf er sie hinter sich und sie fielen vom Himmel herab ins Meer nahe der zypriotischen Stadt Paphos, zersplitterten, und Blut und Samen vermischten sich mit dem Meerwasser. Ringsum schäumte es auf und aus diesem Schaum entstieg Aphrodite dem Meer.

Heute kann man nicht nur die aus dem Meer ragenden Felsen bewundern und der Göttin der Liebe huldigend ein Herz aus Steinen ans Ufer legen, man kann auf den Spuren der Aphrodite, der Schutzgöttin Zyperns, wandeln.

Eine beeindruckende Strecke im Südwesten der Insel führt durch die archäologischen Stätten, die dem antiken Aphrodite-Kult gewidmet sind. Man durchwandert Zeitabschnitte der Geschichte, Kultur und Mythologie und erfährt alles über Aphrodites Geburt, den Mythos, ihren Charakter und die mit dem Kult verbundenen Riten, die mit der Liebesgöttin verwoben sind. Doch Zypern ist nicht nur Aphrodite, auf Zypern begegnen sich 10000 Jahre Menschheitsgeschichte. Im Altertum versorgte Zypern die Welt mit Kupfer, daher wohl auch der lateinische Name Cuprum für das Metall. Die Insel liegt im Schnittpunkt dreier Kontinente, Afrika, Europa und Asien, war also von jeher von strategischer Bedeutung. Daher wundert es nicht, dass Völker, Kulturen und Epochen ihre Spuren hinterlassen haben. Viele byzantinische Kunstschätze sind erhalten, prachtvoll ausgemalte Kirchen mit farbenprächtigen Fresken an Wänden und Decken sind Zeugen vergangener Blütezeit.

Zypern war das erste Land, das der Apostel Paulus auf seiner Missionsreise besuchte, in Paphos erinnert eine Steinsäule daran. Pafos mit seinem idyllischen Hafen und seinem mittelalterlichen Fort ist mittlerweile zu einem kosmopolitischen Urlaubsort geworden. Das archäologische Erbe ist so bedeutend, dass die gesamte Stadt Weltkulturerbe der Vereinten Nationen ist. Die kunstvollen Bodenmosaiken in altrömischen Villen mit Szenen aus der griechischen Mythologie zählen kunstgeschichtlich zu den besten im östlichen Mittelmeerraum, ebenso eindrucksvoll sind die in Felsen gehauenen und säulenverzierten unterirdischen Königsgräber. Doch Zypern ist nicht nur ein Museum der Antike, Zypern ist auch Sonnenschein und Meer.

Der Duft von Jasmin und wildem Thymian ist typisch für die Insel. Durch die ausgedehnten Kiefernwälder zu wandern ist eine Lust. Wer anspruchsvoll Rad fahren will, kommt im Troodos-Gebirge auf seine Kosten. Doch nichts geht über Badeurlaub auf Zypern, die Füße im warmen Sand, die Sonne auf der Haut und das blaue Mittelmeer nur wenige Schritte entfernt. Zypern hat für jeden den richtigen Badeplatz, von den stillen Buchten auf der Halbinsel im Westen bis zu den lebhaften Stränden der Urlaubsorte im Osten. Vom Fünf-Sterne-Luxus-Hotel bis zur traditionellen Landhauswohnung, Zypern hat es und noch etwas hat Zypern, den Linksverkehr. Auch die Briten haben der Insel ihren Stempel aufgedrückt. (Wilfried Kochner)

Foto: Marianne Salentin-Träger (Nutzungsrechte)