
Schloss Eulenbroich
Rösrather Kabarettfestival
Acht Einzelkämpfer oder Duos werden die Gelegenheit bekommen, an zwei Abenden im Schloss Eulenbroich Ausschnitte aus ihrem Programm zu spielen. Zwei weitere Akteure bilden die Reserve. Das Publikum stimmt ab, welche besten Vier es ins Finale schaffen. Am Ende des Abends wird der Sieger gekürt, dem Geld und der Rembold-Preis winken. Auch die Platzierten gehen nicht mit leeren Händen nach Hause. Die Zuschauer werden dabei die ganze Bandbreite der Kleinkunst erleben, von Musik- über Figuren- bis hin zu Politkabarett.
Gleich zwei Berliner wollen das Rösrather Publikum erobern. Jens Thomas präsentiert in diesem Wettbewerb seine Wahrheit unter dem Titel Die Freiheit von, aber vor allem für etwas. Er singt, wovon sonst eher nicht gesprochen wird.
Gerald Wolf bietet mit seinem Programm, so hat es die Leipziger Volkszeitung formuliert, Bitterböses »in Form absolutistischer sowie alternativlos vorgetragener Stammtischhoheit zu Lande, zu Wasser und in der Luft, ist mitten aus dem Leben gegriffen, beziehungsweise auf Märkten und Börsen zusammengefegt«.
Beim Wiener Helmut Frauenlob und seinem Kleinkunstprogramm Der gute Mensch erlebt das Publikum eine philosophisch humoristische Gesellschaftsstudie, voll bewegend theatralischer Momente, schwarzen Humor und Slapstickeinlagen.
Vom Kontrollwahn, von der Logik des Kühlschrank-Abtauens und von schrägen Aktionsangeboten der Arbeitsagentur erzählt Matthias Kutschmann aus Lüdinghausen unter seinem Künstlernamen Horst Schulze-Entrum.
Menschliche, gesellschaftliche und politische Abgründe servieren auch Wolfgang und Silvia Klösel als fränkisches Ehepaar Edgar und Irmi.
Den schnelllebigen Alltagswahnsinn unserer Zeit bringen textlich und musikalisch die beiden Münchnerinnen Mona Oswald und Carina Klemm auf den Punkt.
Auch der prämierte Münchner Kabarettist Peter Fischer lotet unser Dasein mithilfe der Musik aus. Er verbindet in Zweitastengesellschaft Klavier-Melodien mit komödiantisch-sarkastischer Gesellschaftskritik, mal nachdenklich, mal »völlig abgefahren und respektlos – aber«, so die SZ, »wirklich witzig«.
Ein Klavier spielt auch beim Stuttgarter Marcus Feuß eine Rolle. Er erzählt unter dem Titel Ein Koffer, ein Klavier und ein kleiner Nelkenstrauß von der Suche nach dem Glück und taucht zusammen mit dem Publikum in ein Wechselbad der Gefühle ein.
Nisse Barfuss aus Nörvenich singt Lieder aus dem Leben, erzählt Gedanken über Glück, erlebt Momente von daneben und tritt letztendlich doch immer wieder voller Freude in die Pfütze.
Kill me Kate heißt die Kabarett-Dramödie von und mit Inka Meyer. Als Theatermacherin wurde ihr das Shakespeare-Stück Der Widerspenstigen Zähmung zur Inszenierung aufgebrummt. Doch kann man ein Stück mit derart mittelalterlichen Rollenbildern noch auf die Bühne bringen? Die Aufgabe wird für Inka schnell zur Bestandsaufnahme in Sachen Gleichberechtigung frei von Rollenklischees. (Sigrun Stroncik)
Info. Am Dienstag, 15., und Mittwoch, 16. Januar, finden die Vorausscheidungen statt, am Donnerstag, den 17. Januar, die Finalrunde.
Beginn jeweils 19.30 Uhr, Einlass 19 Uhr.
Bergischer Saal, Schloss Eulenbroich.
Eintritt Dienstag und Mittwoch jeweils 14 Euro, für beide Tage 19 Euro. Donnerstag 25 Euro.
Karten beim Kulturverein Schloss Eulenbroich, Telefon 02205 90 73 20, den Rösrather Buchhandlungen oder online www.ztix.de
Zum Kabarett bietet Marlenes am Schloss an allen Abenden ein Drei-Gänge-Kulturmenü für 20 Euro an.