Mit Präzision und Schwung auf alle Neune

Sportkeglergemeinschaft

Mit Präzision und Schwung auf alle Neune

»Eigentlich hätte hier eine Schießanlage entstehen sollen«, erzählt der Vereinsvorsitzende Walter Pelzer, »aber die Decke war zu niedrig und so sind wir durch diesen glücklichen Zufall zu unserer tollen Scherekegelbahn gekommen.«

Was sich auf der mit viel Einsatz gepflegten Hausanlage abspielt, hat nichts mit der bisweilen bierseligen Freizeit-Variante der Sportart zu tun. »Ein Kegelwettkampf entspricht konditionell einem 10000-Meter-Lauf«, sagt der erfahrene Coach und Wettkampfschiedsrichter Pelzer.

Unter dem Dach der SKG haben sich drei Kegelvereine zusammengeschlossen: Grün-Weiß 65 Rösrath, der Club für Kegelsport 65 Rösrath sowie der Sportkegelclub 85 Hoffnungsthal. Gemeinsam haben sie 48 aktive Kegler, die mit vier Mannschaften Bundesliga, Rheinland-, Ober- und Bezirksliga spielen und seit Jahren auf höchstem Niveau Erfolge einfahren. »Mit Lars Kirschbaum stellen wir den amtierenden Jugendweltmeister und Deutschen Jugendmeister im Tandem-Scherekegeln«, freut sich Pelzer. In der Rheinland- und Oberliga stehen die Mannschaften des CFK und GW derzeit an der Tabellenspitze, »auch der fünfte Platz in der Bundesliga kann sich sehen lassen«.

Im Wettkampf hat jeder Spieler vier Sätze mit jeweils 30 Wurf zu absolvieren. Die ersten 15 Wurf werden »ins Volle« gespielt, dabei werden alle umgefallenen Kegel gewertet und alle neun wieder aufgestellt. Bei den restlichen 15 Wurf wird »abgeräumt«, das heißt es wird so lange geworfen, bis kein Kegel mehr steht. Am Ende werden die Ergebnisse aller Spieler einer Mannschaft addiert. In den überregionalen Ligen bilden sechs Spieler ein Team, auf Kreisebene und darunter sind es vier.

»Die eigentliche Herausforderung liegt in der Technik«, erklärt Sascha Winkler. Er kam über die Kegelbahn in der elterlichen Kneipe zum Kegelsport. Viele seiner Kollegen wurden von ihren Vätern mal zum Training mitgenommen und sind dann »hängen geblieben«. »Der Kegelsport ist nicht nur technisch und körperlich anspruchsvoll, sondern auch eine mentale Herausforderung«, weiß Pelzer, der nach 30 Jahren im Handball nun schon fast 30 Jahre Sportkegler mit Leib und Seele ist. Anlauf und Abwurf müssen genau abgestimmt sein, eine sehr hohe Wiederholungsgenauigkeit beim Bewegungsablauf sei das A und O. »Wir müssen den Kegelstand auf den Zentimeter genau treffen«, erklären die Kollegen Thomas Habeth, Michael Stippe, Dominik Schulz und Thomas Zimmermann. Trainiert wird individuell, »im Wettkampf halten wir wie Pech und Schwefel zusammen und feuern uns gegenseitig an«, betont Winkler. Er kann sich keinen »geileren Sport vorstellen«, sagt er und der Rest der Truppe nickt grinsend. »Reinschnuppern ist jederzeit möglich«, ergänzt Pelzer, »wir sind offen für Jugendliche und Spät- oder Quereinsteiger.« Petra Stoll-Hennen

Interessenten können sich melden bei Walter Pelzer, Telefon 02205 6343