Menschen in Rösrath
Axel Breunsbach
Menschen mit ihren guten Ideen zu unterstützen und ihnen zu helfen und dabei auch das ganze Können und die Erfahrung in die Waagschale zu werfen, das ist genau das Ding von Axel Breunsbach. Der 63-Jährige half bei der Reorganisation von HiDEA (Verein Hilfe durch Ehrenamt) und ist selbst Lesementor zweier Schüler, er hat den Bürgerbus mit auf den Weg gebracht, arbeitet in der Flüchtlingshilfe Rösrath und betreut dort drei junge Männer, ist außerdem Senatspräsident der Großen Rösrather Karnevalsgesellschaft und packt auch beim Rösrather Kinderkunstsommer im Schloss Eulenbroich mit an. »Das Leben wäre spürbar ärmer, wenn die Ehrenamtler die Hände in den Schoß legen würden«, ist er überzeugt.
Mit 59 Jahren stieg er aus dem Berufsleben aus, nach 42 Jahren Arbeit als Banker bei der Kreissparkasse, darunter 35 Jahre in Führungsverantwortung. Die Hände in den Schoß gelegt hat er seitdem auf gar keinen Fall, stattdessen die neu gewonnene Zeitsouveränität genutzt, um sich in seiner Heimatstadt einzubringen, als einer von den vielen hier freiwillig Engagierten.
»Ich bin wohl einer der wenigen Ur-Rösrather, die es noch gibt«, lacht Axel Breunsbach. »Und ich bin wohl heimatverbunden, ohne dass es mir immer bewusst war«, ergänzt er. Geboren ist er im Wöllner-Stift, hat schon immer in der Sülzstadt gewohnt, bekennt sich dazu, ein Hoffnungsthaler zu sein, ohne dabei freilich dem Provinzialismus das Wort zu reden. »Meine Frau und ich sind gerne unterwegs, reisen, haben uns an manchem schönen Ort sogar vorgestellt, wie es wäre, dort zu leben, aber der Weg führte immer nach Hoffnungsthal zurück. Denn das hier gewachsene Umfeld, die Freundschaften, die Nähe zu Köln, das alles ist schon viel wert«, betont der dreifache Großvater.
Er ist ein Mensch mit einem »sozialen Gewissen«, der mit Ehrgeiz viel in diesem Umfeld bewegen möchte. Die Motivation dazu müsse aus dem eigenen Inneren herauskommen, also intrinsisch sein, sagt er. »Wenn du da keinen Spaß dran hast, funktioniert ehrenamtliche Arbeit nicht.« Das Engagement in den verschiedenen Vereinen nimmt er ernst, kniet sich ganz und gar rein, macht sich schlau, bildet sich weiter, um noch besser helfen zu können. Ehrenamt heißt für Axel Breunsbach aber auch, andere neue Leute mit neuen Ideen zu treffen, die ihn selbst dann inspirieren. »Denn man kann nicht alles auf der lokalen Ebene regeln, man muss sich Zeit nehmen, über den Tellerrand schauen und sich mit anderen austauschen.« So ist er beispielsweise zu Mentorenkongressen gefahren, hat sich weiterqualifiziert, um nun selber in Rösrath Lesementoren schulen zu können, und das aus eigener Tasche finanziert. Der Lohn ist die Anerkennung von Seiten der anderen und das Wissen, auch sich selbst dabei weiterentwickelt zu haben. »Ich suche schon auch immer wieder neue Herausforderungen, der Unterschied zum Berufsleben ist natürlich, dass man auch Nein sagen kann.« Diese Freiheit des Nein-Sagens behält sich Axel Breunsbach vor, denn, so sagt er über sich selbst, er könne gut loslassen, wenn er merke, dass er nichts mehr bewirken kann, dann wäre es Zeit, sich etwas Neues zu suchen. »Man darf nicht zu alt werden in einer Position oder in einem Verein, man muss offen sein für den Nachwuchs. Denn auch Erfahrung hat ein Mindesthaltbarkeitsdatum.« (Sigrun Stroncik)
3 Fragen an Axel Breunsbach
Was mögen Sie besonders an der Stadt Rösrath?
Breunsbach: Es sind die Menschen, die hier leben und in hoher Zahl ehrenamtlich tätig sind. Uns hatte man bei der Gründung des Bürgerbusses gesagt, das Problem wäre, genug Fahrer zu bekommen. Das war in Rösrath nicht der Fall. Wir hatten sofort die Anzahl an Leuten zusammen, die wir für den Betrieb brauchten.
Was würden Sie gerne in Rösrath ändern?
Ich würde dafür sorgen, dass die Baustelle an der Stadtbücherei schneller fertig wird. Die Verkehrsführung ist auch für den Bürgerbus doof.
Verraten Sie uns Ihren Lieblingsplatz in Rösrath?
Das ist die Familienschaukel in unserem Garten.