Ökostrom ab 2050

Energie

Ökostrom ab 2050

Trotzdem plädieren etliche Politiker und Atomlobbyisten für einen nahezu kompletten Ausstieg aus dieser Vereinbarung; als hätte es diesen Beschluss und das Gesetz nie gegeben. Also Ausstieg aus dem Ausstieg.

Bekanntermaßen haben Atomkraftwerke eine Regellaufzeit von rund dreißig bis fünfunddreißig Jahren. Sie zeichnen sich zwar durch eine relativ hohe Energieausbeute aus, sind aber weder sicher noch umweltfreundlich. Das bei der Stromerzeugung gewonnene hochradioaktive Material kann über den unfassbar langen Zeitraum von mehreren tausend Jahren strahlen. Es besteht die Gefahr, dass Grundwasser durch die Zwischen- oder Endlagerung, zum Beispiel durch Erdverschiebungen, verseucht wird. Darüber hinaus bieten Atomkraftwerke »dankbare« Ziele für terroristische Angriffe und das Ereignis des größten anzunehmenden Unfalls –GAU– kann durch keine noch so angeblich sichere und moderne Kraftwerkstechnik ausgeschlossen werden.

In der Tat ist bis heute das Problem der Endlagerung noch nicht gelöst.

Das oft genutzte Argument der »Brückentechnologie«, in Verbindung mit einer Laufzeitverlängerung und dem Ausbau der erneuerbaren Energie, ist nicht stichhaltig. Das Fraunhofer Institut stellte in einer Analyse fest, dass bei einer generellen Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken der Vorrang für Strom aus erneuerbaren Quellen, der ja auch politisch gewollt ist, gefährdet ist.

100 Prozent Ökostrom ab 2050. Dabei hat das Umweltbundesamt in seiner Studie »Energieziel 2050: 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen« aufgezeigt, dass bis dahin die deutsche Stromversorgung vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt werden kann. Dieses Ziel ist mit der bereits heute  verfügbaren Technik möglich.

Um dies bis 2050 zu erreichen, plädiert das Umweltbundesamt für frühzeitige politische Weichenstellungen. Denn nur rechtzeitiges Handeln sorgt für ausreichend Zeit, die notwendigen technischen und gesellschaftlichen Anpassungen vorzunehmen.  »Wenn wir die Treibhausgasemissionen um 80 bis 95 Prozent verringern wollen, müssen wir die Stromversorgung auf erneuerbare Energien umstellen. Nur so ist es möglich, die Emissionen in der Stromerzeugung auf Null zu senken«, erklärt der Präsident des Umweltbundesamtes Jochen Flasbarth.

In diesem Zusammenhang erstaunt es nicht, dass der Anteil der erneuerbaren Energien an den neu installierten Stromerzeugungskapazitäten in der Europäischen Union in den letzten zwei Jahren von 57 auf 62 Prozent gestiegen ist. Übrigens - die Windkraft macht  den Löwenanteil aus.

Unsere Politiker sind zu innovativen und mutigen Entscheidungen aufgerufen.