Der Bergbauweg

Bergische Streifzüge

Der Bergbauweg

Startpunkt ist der Bahnhof in Hoffnungsthal. Von hier führt die Strecke zunächst zum Rathausplatz, von dort über die Straße zur Dammkrone an der Sülz entlang auf das ehemalige Reusch-Gelände zu, vorbei an den Fabrikantenvillen, Zeugen einer Industriegeschichte, die den Ort vom achtzehnten bis weit ins zwanzigste Jahrhundert hinein prägte.

Auf den Spuren der Bergleute auf dem Rothenbacher Weg. Schließlich biegen wir in den Rothenbacher Weg ein und wandern immer dem roten gut sichtbaren Markierungszeichen 15 Bergbauweg folgend am leicht sprudelnden rötlichen Gewässer entlang, das seine Färbung nicht, wie es die Legende will, dem Blut von Bergleuten verdankt, sondern wesentlich profaner dem oxidierten Eisen. Am Ende der asphaltierten Straße steht die restaurierte Waschkaue, links daneben das ehemalige Haus des Steigers. Rund 60 Meter dahinter erklimmen wir einen Pfad durch dichten Wald, an dessen Ende wir auf eine Lichtung und den alten Förderturm des Franziska-Schachts stoßen. Bis auf eine Tiefe von 232 Metern führt der 1892 von der belgischen Gesellschaft Vieille Montagne abgeteufte Schacht hinab. 90 Jahre wurde vor allem Zinkerz gefördert, bis das irgendwann nicht mehr wirtschaftlich war.

Hundert Meter vom Franziska-Schacht entfernt stießen Archäologen übrigens auf einen weiteren Schacht, der unzweifelhaft beweist: Hier haben schon die alten Römer nach Bleierz und Silber gegraben.

Rechts oder links? Kurz vor Bleifeld, hinter einer roten Schranke, müssen wir uns nun entscheiden. Der rot markierte kom­plette Bergbauweg führt jetzt links nach Untereschbach bis zum Förderturm des Hauptschachts, auf dessen Halden ein Golfplatz angelegt wurde. Wir aber nehmen den drei Kilometer kürzeren Weg und wandern nach Bleifeld hinein. Auf der Bleifelder Straße führt links eine Stichstraße in ein Tal und wieder auf einen Waldweg, der uns hinauf ans Licht führt. Zur Belohnung erwartet uns ein grandioser Blick auf Köln. Am Ortsschild Lüderich geht es wieder hinunter auf die Eisenbahntrasse. Oberhalb des Tunnelportals, so heißt es auf einer weiteren Schautafel, befinden sich die alten Halden der Grube Anacker bei Eigen, in deren Nähe Scherben aus dem siebten und sechsten Jahrhundert vor Christus gefunden worden waren, die auf die älteste Siedlung von Bergleuten im Bergischen hinwiesen. Parallel zur Bahntrasse marschieren wir bis auf die Bleifelder Straße, biegen nach 100 Metern links in den Brünsbacher Weg und landen wieder in Hoffnungsthal. (Sigrun Stroncik)