Monika Kampmann

Porträt

Monika Kampmann

Die Künstlerin feiert gleich acht Jubiläen auf einen Streich und damit das, was ihr am Wichtigsten ist: Menschen und Begegnungen, die ihr Leben geprägt und be­reichert haben! Begonnen hat alles am 19. Juli 1946, als Monika in Köln geboren wurde. Aufgewachs­en auf der Venloer Straße, dann nach Nippes gezogen, wo sie ihre Jugend verbrachte und zwei wesentliche Dinge mit auf den Lebensweg bekam: die Liebe zur Musik und die Begeisterung für Pädagogik und Mathematik. »Ich bin meinen Eltern sehr dankbar für dieses Startkapital«, erzählt Kampmann. Dass sie schon als Kind den Entschluss fasste, Lehrerin zu werden, war allerdings das Verdienst ihrer Grundschul­lehrerin, die nicht nur den Berufswunsch entfachte, sondern ein Lebensmotto Kampmanns prägte: »Sei was du bist. Aber was du bist, das habe den Mut ganz zu sein.« So nahm Kampmann vor 50 Jahren ihr Abiturzeugnis entgegen, »überlebte mit zitternden Knien, aber aufrecht« vor 40 Jah­ren ihren ersten Solo­auftritt mit Gesang und Gitarre am Kölner Tanzbrunnen. Sie sang Folklorelieder, Flower-Power-Zeit eben.

Die Wiederentdeckung der kölsche Sproch begann auf einer Spanienreise 1978, wo sie Gerold Kürten, Leiter der Rheinischen Musikschule Köln-Mühlheim, traf und sich in das Lied »Alt Kölle« von Peter Berchem verliebte. Das Duo Kürten und Kampmann komponierte neue Songs und übersetzte Lieder in kölsche Mundart.

Inzwischen Lehrerin am Gymnasium Köln-Höhenhaus, war es für die leidenschaftliche Pädagogin nahe liegend, Schönheit und Bedeutung der Heimatsprache auch an ihre Schüler zu vermitteln. So hat sie von 1988 bis 94 in vielen Kölner Schulen, zum Teil im Auftrag der Akademie för uns kölsche Sproch, Kölsch-AGs eingerichtet und mit dem ihr eigenen Enthusiasmus Kinder für »Kölsch Levve, Sproch und Tön« begeistert. Auch 36 Jahre Kölnkultur für Kinder sind deshalb am 19. Juli zu feiern! Parallel zu ihrem Engagement in Schulen entwickelt sich Monika Kampmann in den 80er-Jahren zur politischen Liedermacherin. Mit Lilian Westphal macht sie das Programm »Die wohltemperierten Frauen«, mit Barbara von Sell ­– die Kampmann 1984 vom Fleck weg engagierte – Europawahlkampf für die Kölner Spitzenkandidatin Katharina Focke. »Wir mussten über Nacht die passenden Lieder texten und komponieren.«

Viele Titel von damals sind auch heute brandaktuell und haben einen festen Platz im Repertoire von Monika Kampmann und Ingrid Ittel-Fernau, »die mir vor 23 Jahren der Himmel schickte«. Die beiden trafen sich auf einer Veranstaltung der Stadt für Frauen in Führungspositionen. Ittel-Fernau, damals stellvertretende Schul­leiterin, und Kampmann, inzwischen Oberstudienrätin am Gymnasium Köln-Porz, hatten schnell ihre gemeinsame Liebe zur Musik entdeckt und gründeten noch im sel­ben Jahr das kongeniale Künstlerduo, das seither auf Kölner Bühnen, in Schulen und natürlich auch im Schloss Eulenbroich zahlreiche Erfolge feiert. Nebenbei pflegt Kampmann seit 10 Jahren ihren »Freundeskreis« mit Rösrather Frauen, seit 6 Jahren ist sie Mitglied im Kulturverein Schloss Eulenbroich, und vor 5 Jahren rief sie gemeinsam mit Ittel-Fernau den Selbsthilfechor ins Leben. »Ingrid lenkt meine Kreativität in die richtigen Bahnen«, erklärt Kamp­mann. »Monika ist ein Energie­bündel, sprüht vor Ideen, ist eine Meisterin der Vernetzung«, entgeg­net Ittel-Fernau und ergänzt: »Stillstand gibt es bei ihr nur, wenn sie schläft oder Krimis liest.« Auf der Bühne wird mit lila Hocker im Gepäck gewippt, geschnippt, gestikuliert, stimmgewal­tig werden laute und leise Töne angeschlagen. »Tu was, dann tut sich was« ist eine der gesungenen Botschaften. (Petra Stoll-Hennen)