Interview mit Dirk Langenfeld

Schloss Eulenbroich

Interview mit Dirk Langenfeld

Wie erleben Sie den Beginn ihrer Tätigkeit?
Dirk Langenfeld: Es ist stressig, es ist anstrengend, aber es macht unheimlich viel Spaß. Und es überwiegt die Freude darüber, dass wir das, was wir eineinhalb Jahre geplant haben, jetzt auch umsetzen können, um damit zu beweisen, dass unser Konzept funktioniert.

Wie definieren Sie ihre Aufgabe?
Wir müssen darauf achten, dass dieses Gebäude in dem Zustand bleibt, in dem es uns übergeben worden ist. Denn es hat einen großen Wert. Zweitens müssen wir jedes Jahr ein gutes gemischtes Kultur- und Bürgerprogramm auf den Weg bringen, das auch beim Publikum ankommt. Drittens wollen wir KennenLernenUmwelt allen Unkenrufen zum Trotz dauerhaft in Schloss Eulenbroich etablieren. Und das Vierte, das über allem schwebt, ist die Wirtschaftlichkeit des Objektes. Das mache ich immer wieder bewusst.

Können Sie schon eine kleine Zwischenbilanz ziehen?
Wir hatten schon enorm viele Buchungen, weil das Haus sehr gut angenommen wird. Von Hochzeiten und  Tagungen über Tanzworkshops im Rahmen von KennenLernenUmwelt bis zum Couchgespräch mit den Bläck Fööss haben wir schon alles ausprobieren können, vom Kulturprogramm über das KLU-Programm bis hin zu den wirtschaftlichen Veranstaltungen. Unser Fazit: Das Haus gibt theoretisch alles her, vom Punkkonzert bis zur Trauung, man muss nur abwägen, was man hier wirklich machen will. Denn das Schloss soll eine gewisse Ausstrahlung haben, deshalb wollen wir es nicht überlasten. An den Vormittagen hat zudem die außerschulische Bildungsarbeit für die Grundschüler im Rahmen von KLU oberste Priorität. Schließlich ist es ein gefördertes Projekt. Aber das Schloss-Ensemble hat so viel Möglichkeiten und Räumlichkeiten. Wir könnten hier über das Doppelte an Buchungen vertragen, ohne dass es Reibungsverluste zwischen Bildungsauftrag und wirtschaftlicher Vermietung gäbe.

Wie sind die Planungen für 2012?
Wir sind ja angetreten mit der Aussage, Kultur ist nicht nur Jazz und Klassik. Der musikalische Bereich soll ausgeweitet werden. Ich kann mir hier ein Rockfestival vorstellen oder mal eine Blues Session, aber auch einen  Wettbewerb für Nachwuchsschülerbands. Auf Dauer soll es zudem fünf große Schlossveranstaltungen geben: einen Ostermarkt, das Rosenfest, einen Erntedankmarkt, den Weihnachtsmarkt und das Schlossfest, das immer unter einem bestimmten Motto laufen soll. Mir schwebt auch ein dreiwöchiger Kultursommer vor, mit einem bunten Musikprogramm und mehr Kultur draußen, mehr Festivalcharakter. Die Fläche draußen spricht ja für sich, die muss mehr bespielt werden. Dann wollen wir in 2012 das KLU-Programm in der Auslastung um 100 Prozent steigern. Statt 50 soll es dann rund 100 Musik-, Tanz- und Theaterworkshops für die Grundschüler geben. Und wir müssen das Objekt im Tagungsbereich noch interessanter machen.

Wie ist die Zusammenarbeit mit der Stadt Rösrath?
Sensationell. Gerade in den letzten Wochen vor der Eröffnung hat sich die ganze Qualität der Zusammenarbeit gezeigt. Die gesamte Stadtverwaltung hat uns da, wo sie helfen konnte, völlig unbürokratisch und schnell unterstützt. Man merkt, dass alle Verantwortlichen in Rösrath einmütig hinter diesem Projekt stehen. Das Kultur- und Bildungszentrum Schloss Eulenbroich ist für alle wohl eine Herzensangelegenheit.