Wie kommt das Rösrather Wasser in den Hahn?

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Wie kommt das Rösrather Wasser in den Hahn?

Wasserwerk Leidenhausen
Von Leidenhausen auf Porzer Boden am Rande der Wahner Heide kommt unser Rösrather Wasser. Als Grundwasser, gespeist durch Regen, schlummert es unter der Oberfläche, geschützt vor schädlichen Einflüssen. »Der Regen, der hier jetzt im Königsforst herunterrieselt, braucht ungefähr fünf Jahre, bis er im Grund­wasser ankommt«, klärt mich Peter Gressmann auf. Fünf Brunnen gibt es in Leidenhausen, die das Grundwasservorkommen nutzen. Aus 30 Meter Tiefe wird das kostbare Wasser hochgepumpt »und ist dabei so gut, dass es keiner weiteren Aufbereitung bedarf, einzig Kalk wird zugesetzt, weil es sehr sauer ist«. Peter Gressmann sorgt gemeinsam mit Elektriker Detlef Büscher und den Mitarbeitern vom Rohrnetz für die störungsfreie Gewinnung und Verteilung unseres Wassers, elektronisch kontrolliert über Computer oder während der Rufbereitschaft über Smartphone. Auch die Qualität des Wassers wird hier ständig überwacht. Von den Brunnen sieht man allenfalls Rohre, die in den Boden führen, die Brunnenschächte und Pumpen sind in der Tiefe verborgen.

»An Wasser komme ich in Leidenhausen auch nur so wie bei mir zu Hause heran, durch Öffnen von Wasserhähnen. Denn wir arbeiten mit einem geschlossenen System«, sagt der Wassermeister. Über zwei unterirdisch verlegte Leitungen wird das kühle Nass vom Wasserwerk Leidenhausen zunächst in Trinkwasser-Behälter im Wald am Grengeler Mauspfad gepumpt und dann in die Trinkwasser-Hochbehälter weitergeleitet.

Trinkwasser-Hochbehälter Hoffnungsthal Am Julweg
Einer von insgesamt drei Hochbehältern steht am Julweg, ist außen ein relativ flaches Gebäude aus Grauwacke und innen ein fensterloser und kühler Beton-Kubus, der weit ins Erdreich reicht. In zwei Behältern wird hier das Wasser gespeichert. Fassungsvermögen insgesamt 1000 Kubikmeter, das sind locker eine Million Ein-Liter-Flaschen. Eigentlich könnte das Wasser gleich durch die 168 Kilometer langen Rohrnetze zu den 7666 Rös­rather Wasseranschlüssen gelei­tet werden. Aber, so erfahre ich, ein Hochbehälter fängt Verbrauchsschwankungen ab und dient als Reserve. Denn Leitungen mögen es gar nicht, wenn Verbrauchsspitzen zu großen Wasserdruck erzeugen.

Regenüberlaufbecken am Volberger Friedhof
Mit Peter Gressmann fahre ich wie­der hinunter nach Volberg zum Regenüberlaufbecken. Dort wartet Abwassermeister Norbert Fischer. Aus all dem schönen Trinkwasser wird gemeinsam mit dem Regenwasser Abwasser und das kann ganz schön stinken. Über eine Treppe geht es hinunter, immer dem Geruch nach. Zehn Meter tief ist das riesige Regenüberlaufbecken mit 4000 Kubik­meter Fassungsvermögen. Zu sehen ist heute kein Wasser, weil es trocken ist. Ein Regenüberlaufbecken tritt nur bei Unwetter mit Starkregen in Aktion. Gäbe es so ein Bauwerk nicht, würde wegen Überlastung des Kanalnetzes Abwasser oft ungeklärt in Flüsse gelangen. Hier wird das Zuviel an Regen und Abwasser aus den Mischwasserkanälen zwischengespeichert, mechanisch gereinigt und per Pumpen wieder in die Sülz befördert. Daraus kann schon bisweilen eine richtige Flutwelle werden. Ein Schild am Ufer warnt eindrücklich. (Sigrun Stroncik)