Grundschule Rösrath

Neues Konzept

Grundschule Rösrath

»Wir sind davon überzeugt, dass wir damit das große Ziel, nämlich gleiche Bildungschancen für alle Kinder, am besten erreichen können«, erläutert Forsbach. Es ist, so die engagierte Schulleiterin, die logische Fortsetzung des seit Jahren erfolgreich praktizierten gemeinsamen Unterrichtes von Klasse eins und zwei. Bisher mussten wir in der dritten Klasse zurück in alte Schulmuster, beklagt sie, »diesen Bruch wollen wir in Zukunft vermeiden«.

Zunächst galt es jedoch, die skeptische Elternschaft zu überzeugen, die in alle Planungen von Beginn an einbezogen wurde. Von der Rückkehr zur Dorfschule war die Rede, Mütter und Väter äußerten die Sorge, dass gute Schüler zu wenig lernen und am Ende den Übertritt an die weiterführenden Schulen nicht so gut bewältigen könnten. Obwohl alle Fakten und Erfahrungen anderer Schulen das Gegenteil bestätigen, hat Forsbach Verständnis für die Bedenken. Durch gezielte Information und im persönlichen Gespräch ist es ihr und dem Kollegium gelungen, Vorurteile und Vorbehalte abzubauen. Ganz wichtig sei die Aufklärung, wie das gemeinsame Lernen in der Praxis aussieht: Jedes Kind hat seine Stammklasse mit einer Klassenlehrerin. Zehn bis15 Stunden werden in dieser Stammklasse jahrgangsübergreifend von Stufe eins bis vier unterrichtet, ein Teil des Unterrichts findet wie bisher jahrgangsübergreifend mit zwei Jahrgängen statt, hinzu kommt gezielter Fachunterricht für eine Jahrgangsstufe.

Die Mischung der drei Formen ist das Gerüst, mit Leben gefüllt wird es durch exakte Planung und Vorbereitung des Unterrichtes mit Lernmaterialien, die eine Differenzierung vom Schulkindergarten bis Klasse fünf ermöglichen. Alle Lehrkräfte der GGS Rösrath haben in Schulen hospitiert und entsprechende Fortbildungen gemacht. »Jedes Kind erhält die Möglichkeit, in seinem Tempo und mit seinen Fähigkeiten Lernerfolge zu erzielen«, erläutert Forsbach den großen Vorteil des pädagogischen Ansatzes, »auch gute Kinder kommen dabei nicht zu kurz.« Mit Hilfe von Projekt- und Freiarbeit sowie Tages- und Wochenplänen werden die im Lehrplan vorgeschriebenen Inhalte erarbeitet. Der Lehrer moderiert und begleitet den Lernprozess. Ziel ist es auch, dass die Kinder sich und ihr Leistungsniveau selbst einschätzen können.

Als großen Pluspunkt wertet die Schulleiterin auch die neuen sozialen Erfahrungen: So erlebe beispielsweise ein langsam lernender Drittklässler, wie er einem Jüngeren helfen könne, und Kinder mit schneller Auffassungsgabe übernähmen Führungsaufgaben. »Die vielfältigen Gelegenheiten, gegenseitig voneinander zu lernen, fördern auch, selbstständig und tolerant zu werden und Konkurrenzängste abzubauen«, so Forsbach, »und sind damit eine gute Vorbereitung auf die Anforderungen im späteren Leben.« (Petra Stoll-Hennen)