Club des jungen Künstlers

Nachwuchs für die Kunst

Club des jungen Künstlers

Mala selbst hat ihre künstlerischen Wurzeln in der Bildhauerei, aber »das spielt keine Rolle«, sagt sie, denn Kunst ist für die fröhliche, gebürtige Polin auch die Freiheit, mit immer neuen Materialien neue künstlerische Ausdrucksformen zu finden und zu experimentieren.

Überzeugt, dass auch heute noch in jedem Kind die Neugier und Sehnsucht steckt, selbst etwas mit den eigenen Händen zu schaffen, gründete Mala vor rund acht Jahren den »Club des jungen Künstlers«. Inspiriert von dem berühmten Kinofilm »Club der toten Dichter« öffnete sie ihr Haus und das gesamte Gelände rundherum für Kinder. »Ich wollte auch Sechsjährige für Picasso begeistern«, erzählt Mala und die Erinnerungen an die ersten Stunden purzeln nur so aus ihrem Kopf und sprudeln aus ihrem Mund. Der frische Mensch, wie sie Kinder auch nennt, ist nach ihrer Erfahrung offen und wissbegierig. Das Problem beginne in der Grundschule, wenn Kreativität zum ersten Mal benotet wird.

Bei Mala gibt es keine gute und schlechte Kunst, »alles, was die Kinder mit ihren eigenen Händen schaffen, ist einzigartig und schön«. Mala bietet die Möglichkeit, mit verschiedensten Materialien zu zeichnen, aber auch zu werken mit Ton, Speckstein oder Ytong. Die Produktgalerie reicht von japanischen Mangas über essbare Skulpturen bis hin zu Collagen und Fantasie-Tieren. Zu ihrem offenen Konzept gehört es auch, dass die Kinder jederzeit absagen können und nur bezahlen, wenn sie einen Nachmittag im Club verbringen. Kinder brauchen vor allem Vorbilder und keine Autoritäten, ist die zweifache Mutter überzeugt. »Wenn alle, die da sind, Lust dazu haben, legt sich ein gutes Gefühl auf uns alle«, beschreibt sie die familiäre Atmosphäre. Viele Kinder kommen schon jahrelang, ein Schützling studiert inzwischen in Dresden an der renommierten Kunsthochschule.

Es versteht sich von selbst, dass die jungen Künstler ihre Werke auch ausstellen, die nächste Vernissage findet am 22. November in der Rösra­ther Stadtbücherei statt. Im Mittelpunkt steht dann das Porträt, ein Thema, das die Kinder sich selbst ausgesucht haben. »Sie wollten wissen, wer Mona Lisa gemalt hat«, erzählt Mala und »so kamen wir auf Leonardo da Vinci und das spannende Aufeinandertreffen von Kunst und Wissenschaft«.

Auch mit dem Kinderschutzbund arbeitet die vor Lebensfreude sprühende Künstlerin gerne zusammen. Es gibt spezielle Ferienangebote und auch der Erlös der sogenannten Künstlerkollektive geht an die soziale Einrichtung. Das »Künstlerkollektive Haus« ist eine der jüngsten Ideen von Mala, die zu viel Routine gar nicht mag und gerne etwas Neues ausprobiert: Jeden dritten Sonntag im Monat öffnen sie und ihr Mann Roland ihre Pforten und bieten einem Musiker und einem Künstler die Gelegenheit, ihre Talente vorzustellen. Das Programm beginnt um 17 Uhr, Einlass ist eine Stunde früher. »Jedes Mal entwickelt sich eine eigene Dynamik«, schwärmt Mala, für die der Austausch mit anderen Menschen das Wichtigste im Leben ist. (Petra Stoll-Hennen)

 

Club des jungen Künstlers
Wöchentlich Dienstag und Mittwoch ab 16 Uhr bis 18.30 Uhr
Bensberger Straße 21
51503 Rösrath
Telefon 02205 84502

 

Weitere Links:
Menschen in Rösrath - Ma-La und Roland Krämer
(Ausgabe Frühling 2011)