Die heimliche Volkskrankheit
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Osteoporose

Die heimliche Volkskrankheit

Rund sieben Millionen Menschen in Deutschland leiden darunter und müssen zum Teil mit Einschränkungen ihrer Lebensqualität fertig werden. »Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat Osteoporose in die Liste der zehn bedeutsamsten weltweit auftreten- den Erkrankungen aufgenommen«, erklärt Gynäkologin Dr. Renate Hofmann. Weil Frauen in den Wechseljahren häufiger betroffen sind, berät sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen Nadine Koch und Dr. Yasmin Vestweber in der Rösrather Praxisgemeinschaft ihre Patientinnen auch in Sachen Osteoporose, um Symptome und Risikofaktoren schon frühzeitig zu erkennen.

»Ab der Pubertät wird der Knochen zu einem sexualhormonabhängigen Organ«, erklärt Dr. Yasmin Vestweber. Östrogen, das weibliche Geschlechtshormon, ist wichtig für den Aufbau und den Erhalt der Knochenmasse. Während der Wechseljahre produzieren die Eierstöcke jedoch immer weniger davon, bis die Produktion schließlich ganz zum Erliegen kommt. Deshalb gehören das Alter und die damit einhergehenden hormonellen Veränderungsprozesse zu den wesentlichen Risikofaktoren.

»Die familiäre Veranlagung sowie der Lebens- und Ernährungsstil spielen eine weitere große Rolle«, ergänzt Dr. Renate Hofmann. Kalziumarme Ernährung, zu wenig Sonnenlicht, Bewegungsmangel, Rauchen, Alkohol, phosphathaltige Getränke und übermäßiger Kaffeekonsum, aber auch Magersucht – das alles kann den Knochenstoffwechsel negativ beeinflussen. Im Umkehrschluss heißt das aber auch: Wer sich schon in jungen Jahren richtig ernährt und viel bewegt, stärkt seine Knochen, sorgt damit der Osteoporose vor.

Die Osteoporose schleicht sich langsam ins Leben. Sie kann jahrzehntelang ohne erkennbare Frühzeichen verlaufen. Meist folgt erst nach einem Knochenbruch eine gesicherte Diagnose durch Knochendichtemessung, Röntgenuntersuchung und Bluttests.

»Heilbar ist Osteoporose nicht, sie ist eine chronische Krankheit«, sagt Nadine Koch. Aber man kann sie lindern und im besten Falle auch aufhalten. Zur Osteoporosetherapie gehören ein Ernährungsprogramm, ein Bewegungsprogramm und die Einnahme von speziellen Medikamenten, die den weiteren Knochenabbau verhindern und damit das Frakturrisiko reduzieren können. »Der Verlust der Knochengesundheit ist heute jedenfalls kein unabwendbares Schicksal mehr«, erklärt Dr. Renate Hofmann. (Sigrun Stroncik)