Dr. med. Josef Kirchner
Frühlingserwachen
Der Frühling ist da unerbittlich. Sollte es zwischen zwei Herzen knistern, nennen wir es Liebe auf den ersten Blick. Das ist leider falsch. Es ist Liebe auf den ersten Atemzug. Unsere Nasen entscheiden, ob das Gegenüber für uns als Paarungspartner infrage kommt oder nicht. Nach 30 Sekunden weiß unsere Triebseite, ob das Gegenüber gentechnisch für uns infrage kommt. Kommt es schließlich zur sexuellen Vereinigung, sind wir tief im Inneren überzeugt, es wird immer so bleiben und niemals wird diese Bindung zerbrechen.
Leider weit gefehlt. Wir sind so programmiert, dass eine glückliche sexuelle Beziehung im Schnitt vier Jahre hält, also so lange bis der eventuelle Nachwuchs aus dem Gröbsten heraus ist. Dann wird uns die Evolution dazu drängen, eine neue Genkombination zu versuchen, um die Evolution möglichst weiterzubringen und sie nicht mit immer wieder den gleichen Kombinationen zu bremsen. Warum das so ist können sie gerne in meinem Buch nachlesen. Es hat mit Oxytocin, dem Kuschelhormon, zu tun.
Einen sonnigen Frühling wünscht Ihnen das Team der jugendpsychiatrischen Praxis Rösrath!