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Gedenke des Todes

Memento mori

Der Herbst ist die Zeit des Sterbens, so scheint uns. Die Natur stirbt im Herbst, um im Frühjahr wiedergeboren zu werden. Die Sterbestatistik sagt genau das Gegenteil, nämlich, dass die Sterbehäufigkeit im Frühjahr am höchsten und im Herbst am niedrigsten ist. Trotzdem sind es die dunklen Tage, die uns die Gedanken an den Tod und die oft empfundene Sinnlosigkeit des Todes nahebringen. Willibert Pauels sprach einmal in einer Aschermittwochsrede darüber, dass wir Menschen am meisten befürchten, unser Leben könnte sinnlos sein. Vielleicht hat er recht. Aber sinnloser ist der Tod, der immer im falschen Moment unser Leben zu beenden scheint. Wir versuchen durch religiöse oder abergläubische Rituale den Tod hinauszuschieben. Die Erfolge sind nicht messbar. Auch Gesunderhaltung durch Sport und Ernährungsumstellung ist hoch im Schwange. Aber im Sterben gibt es keine Gerechtigkeit. Daher versucht der Volksmund mit Sprüchen wie »Der liebe Gott holt die Besten früh zu sich« der Sinnlosigkeit des Sterbens noch einen Sinn zu geben. Wir können es auch mit der alten islamischen Weisheit halten: »Träume, als würdest du ewig leben; lebe, als würdest du morgen sterben!« Der Tod steht für alle Menschen schon bei der Geburt fest.

Kommen Sie gut durch die dunkle Jahreszeit! Ihr Team der jugendpsychiatrischen Praxis Rösrath!